Der Buchautor mit dem grünen Daumen

Hermeskeil · Mit dem Schriftsteller und Trierer Stadtschreiber Frank P. Meyer hat ein Autor aus der Region den Hermeskeiler Kulturherbst bereichert. 50 Besucher amüsierten sich bei der Lesung über seine Zeit in der Moselstadt.

 Frank P. Meyer, Schriftsteller und für ein halbes Jahr Stadtschreiber von Trier, signiert umringt von Gerhard Wollscheid, Walburga Helebrant und Steffi Kaspar (von links) eines seiner Bücher. TV-Foto: Ursula Schmieder

Frank P. Meyer, Schriftsteller und für ein halbes Jahr Stadtschreiber von Trier, signiert umringt von Gerhard Wollscheid, Walburga Helebrant und Steffi Kaspar (von links) eines seiner Bücher. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. So schnell können 60 Minuten verfliegen: Locker und unverkrampft hat Frank Meyer aus seinem Schatz an Erfahrungen geplaudert. Vor allem von denen, die er als Trierer Stadtschreiber gesammelt hat. Das Amt, das in unregelmäßigen Abständen seit 2006 vergeben wird, hatt er für ein halbes Jahr inne. Dabei beobachtete er das Leben in Trier und schrieb darüber. Möglich war ihm das nur, weil ihn sein Arbeitgeber, die Studienberatung der Uni Trier, dafür freistellte. Rückblickend auf diese "grandiose" Zeit von April bis September 2012 spricht der 50-Jährige von einer neuen Schreiberfahrung. "Das war für mich schriftstellerisch ein Gewinn - ich habe mich wirklich literarisch weiterentwickelt." Vor allem aber habe er gelernt, Kolumnen zu schreiben. Denn er musste wöchentlich etwas schreiben - sei es über aktuelle Ereignisse wie die Heilig-Rock-Tage oder typisch trierisches wie den Hutladen in der Trierer Brotstraße.
In "Zwangsgeranisierung", seinem bisher vierten Buch, gibt er Einblick in diese Zeit. Denn als Dankeschön für die Wohnung im Trierer Dom-Viertel, die er gestellt bekam, musste er, ebenso wie seine Nachbarn, die Geranienkästen vor seinen Fenstern hegen und pflegen. Als bodenständiger Saarländer, der in Hermeskeil sein Abitur machte, meisterte er das dank eines speziellen Super-Düngers bravourös. Sein Publikum in den erstmals zum Kulturherbst (siehe Extra) geöffneten Räumen der Hermeskeiler Sparkasse war vom Ambiente wie vom Autor selbst begeistert. "Sehr amüsant und sehr unterhaltsam", kommentierte die Neuhüttenerin Ruth Düpre, die Meyer bisher nur vom Hörensagen kannte. Einen besseren Stadtschreiber hätte Trier nicht bekommen können, davon ist Gerhard Wollscheid aus Damflos überzeugt: "Mir gefällt das Augenzwinkern in seinen Geschichten - er ist genial und wunderbar wortgewandt." urs
Extra

Frank P. Meyer hat bisher fünf Bücher geschrieben, das jüngste wird 2014 erscheinen. Nach zwei Werken mit Erzählungen und Novellen veröffentlichte er "Normal passiert da nichts", seinen ersten und bisher einzigen Roman, und "Zwangsgeranisierung", seinen Stadtschreiber-Rückblick. Der im Jahr 1962 geborene Autor lebt in seinem Heimatort Primstal und in Trier. Er studierte Germanistik, Anglistik und Niederländische Philologie in Trier und Oxford und promovierte an der Uni Hildesheim. Das Stadtschreiber-Amt bekleidete er zum 500. Jubiläum der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012. urs

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