Saarburg. Der Bürgerbus fährt noch bis mindestens 30. September 2012 zwischen Saarburg, Obermosel, Gau und dem Saartal. Die zunächst nur bis Ende März angesetzte Testphase wird um sechs Monate verlängert.
"So können wir nun über ein ganzes Jahr testen, ob der Bus von den Fahrgästen angenommen wird", sagt Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg.
Bisher hat die Testphase vor allem eines gezeigt: Was die ehrenamtlichen Fahrer betrifft, ist das Projekt zu schaffen. Drei Fahrer gibt es aktuell. "Wir haben zwei weitere Interessenten, die sich angeboten haben, bei Engpässen einzuspringen", sagt Thomas Wallrich, Moderator für ländliche Entwicklung bei der VG und für das Bürgerbusprojekt zuständig.
Bei der Zahl der Fahrgäste ist da nicht ganz so viel Zuversicht. "Aber wir wissen, es braucht eine Eingewöhnungszeit", sagt Wallrich. Die Resonanz sei bislang "nicht so berauschend". Die VG hofft auf mehr Gäste in der wärmeren Jahreszeit.
Am besten läuft nach wie vor Linie 2 (Richtung Kirf/Freudenburg), dann die Linie 3, die einen Großteil des Saargaus und Teile der Obermosel anfährt. Die geringste Resonanz hat die Linie 1, die montags zwischen Ayl, Schoden und Kastel-Staadt verkehrt.
"Nach Abschluss der verlängerten Testphase werden die VG-Gremien entscheiden, ob der Bürgerbus als dauerhafte Einrichtung bestehen bleibt", erklärt Lauer.
"Wir haben im Raum Saarburg vielerorts noch gut funktionierende soziale Netze", sagt Thomas Wallrich. Viele ältere Menschen seien vielleicht nicht mehr selbst mobil, hätten aber noch Familienmitglieder und Nachbarn um sie herum, die ihnen etwas vom Einkaufen mitbringen oder sie in die Stadt mitnehmen. Der Bürgerbus ist gerade für jene gedacht, bei denen dieses Netz nicht mehr vorhanden ist.
Wer ab Montag, 2. April, mitfahren will, der muss sich teilweise an höhere Preise gewöhnen. Denn anders als im vergangenen halben Jahr gilt nun das Tarifsystem des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT). Bereits vor der ersten Fahrt des Busses war klar, dass spätestens im regulären Betrieb die Tarifstruktur des VRT gelten muss. Das sieht das Gesetz auch bei Bürgerbussen so vor. Denn Bürgerbusse dürfen keine Konkurrenz zum regulären ÖPNV sein. Laut VG hat der VRT nicht erlaubt, den Einheitstarif noch weiter laufen zu lassen.
Wie schon im vergangenen halben Jahr setzt die VG auf die Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg. Denn das Fahrzeug, das durch die VG rollt, gehört eigentlich dem Krankenhaus und wird vor allem vom Seniorenzentrum für Ausflüge oder andere Fahrten genutzt. Ab Juli jedoch wird das Seniorenzentrum den Bus wieder häufiger nutzen, so dass die VG sich nach einem weiteren Leihfahrzeug umsehen muss.
Für das Projekt sind Kosten von 50 000 Euro veranschlagt, wobei darin schon ein eigenes Fahrzeug (35 000 Euro) eingerechnet ist. Aus dem Leader-Programm der EU gibt es 23 000 Euro. Zurzeit entstehen der VG nur Kosten für die gefahrenen Kilometer und für Werbemaßnahmen.Extra