Der Chor, der keine Noten braucht

Palzem-Dilmar · Egon Altenhofen und Die neue Generation stellen im Juni ihre zweite CD vor. Wo das passiert, ist bis morgen ein Geheimnis. Dafür verrät Altenhofen mehr über seine zeitsparende Methode zum Einüben von Liedern.

Palzem-Dilmar Ihr Markenzeichen ist: Immer locker drauf, immer gut gelaunt. 38 junge und jung gebliebene Sänger bilden Die neue Generation. Vor 13 Jahren gründete Egon Altenhofen aus Dilmar diese Formation, die bei ihren Auftritten immer wieder für Furore sorgt. Altenhofen sagt: "Wir wollen den Menschen Freude bereiten und mit Musik Glücksgefühle hervorrufen."
Eigentlich ist Altenhofen KFZ-Meister, aber im Herzen war und ist er Musiker. Von frühester Jugend an macht der heute 49-Jährige Musik. Gerlernt hat er Trompete. Selbst beigebracht hat er sich Keyboard, Klavier, Akkordeon, Bass, Gitarre, Posaune und Schlagzeug. Mit neun Jahren hat er im Musikverein gespielt, mit 13 hatte er schon seine eigene Band.
Nicht Schubert bekommen die Fans von Die neue Generation zu hören, sondern moderne Hits wie "Look" von Roxette, "Africa" von Toto, Songs von Sportfreunde Stiller oder das Musical "Phantom der Oper". Das kommt sogar in Seniorenheimen und Krankenhäusern an. Und jetzt laufen die Proben für die zweite CD der Formation.
Die Vorstellung des neuen Albums mit elf Songs ist für Samstag, 17. Juni, um 19 Uhr geplant. Wo? Das ist bislang ein großes Geheimnis. "Auf jeden Fall auf dem Gau und mit rotem Teppich, wie bei einer Premiere üblich." Nur so viel ist aus Egon Altenhofen selbst bei intensivem Nachbohren herauszubekommen. "Am morgigen Freitag wird dieses Geheimnis gelüftet und auch der Ort, wo es Karten dafür gibt", sagt Altenhofen. Dies wird auf der Facebookseite des Chors passieren, wo derzeit schon mit Videos auf die Informationen neugierig gemacht wird. Die Vorfreude soll bis zu dem großen Event erhalten bleiben.
Wie anders dieser Chor ist, zeigt sich auch in der Probenarbeit. Altenhofen, der von den Sängern als Motivator bezeichnet wird, nutzt die modernen Medien. Er baut die Arrangements zu Hause im Studio und am Computer zusammen, denn was eine vier- oder fünfköpfige Band bringt, muss ja auf den Chor umgeschrieben werden.
Tenor, Bass, Sopran und Alt - die klassischen Stimmlagen werden von dem erfahrenen Autodidakten neu definiert und mit einer kleinen, eingespielten Gruppe aufgenommen. "Die einzelnen Stimmlagen bekommen die entsprechenden Sänger über Internet von mir zugeschickt", erklärt Altenhofen seine zeitsparende Methode.
Die Sängerinnen und Sänger üben zu Hause, kommen also "gelernt" in die Probe und brauchen dort, in der Alten Schmiede in Dilmar, mittwochabends ab 19 Uhr keine Noten mehr. "Den Text müssen wir auch draufhaben", betont Chorsprecherin Viola Dellerie.
Was wie gesungen wird, ist eine gemeinsame Suche und Entscheidung. Gemeinsam wird auch der ganz spezielle Klang Der neuen Generation herausgearbeitet.
Dabei hilft weiter moderne Technik. Altenhofen: "Die Zuhörer sollen alle Stimmen genau erkennen." Deshalb setzt der Chorleiter bei jedem Konzert viele Mikrofone und Lautsprecher ein. Zu den rund 20 Auftritten im Jahr - 2015 auch im Fernsehen und regelmäßig auf der Chormeile in Trier - kommen zwischen 200 und 1000 Leute.
Sopranistin Silvia Steinmetz freut sich über die moderne Art des Gesangs: "Hier brauchen wir keine Noten. Wir singen nach Gehör." Enrico Lutter singt Bass und sagt: "Rock und Pop, das ist meine Musik, und unser Egon kann alle dafür richtig begeistern."Extra: ERFOLGE UND AUSZEICHNUNGEN


Ausgezeichnet wurde Die neue Generation für das Lied "Das ist Heimat", von Egon Altenhofen komponiert und getextet. Beim Chorgipfel von Klassik Radio belegte der Chor damit den 4. Platz. Bei der Chormeile vergangene Woche in Trier war Die neue Generation ausgewählt worden, um das Abschlusssingen mit allen Chören von der Bühne aus zu begleiten. Weitere Infos auf www.dng-live.de und auf Facebook.

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