Der Countdown läuft

FELL/TRIER. Im Bistum Trier werden in diesem Jahr Tausende von Kindern die Erstkommunion feiern. Wie Jungen und Mädchen aus Fell auf den großen Tag vorbereitet werden, darüber sprachen zwei Katechetinnen mit dem TV.

Die festlichen Kommunionkleider und schicken Anzüge sind längst gekauft, das Festmenü ist ausgewählt. Und die Hauptpersonen des kirchlichen Ereignisses haben seit letztem Herbst vieles über den Lebensweg von Jesus erfahren. In Fell werden in diesem Jahr 28 Drittklässler die Erstkommunion feiern. Doris Schleimer und Maria Lex sind zwei der ehrenamtlichen Katechetinnen, die die Kinder auf das kirchliche Großereignis vorbereitet haben. "Wie und ob der Pastor, der Gemeindereferent oder ehrenamtliche Katecheten die Kinder vorbereiten, ist unterschiedlich und liegt in den Händen der einzelnen Pfarreien", sagt Hans Casel, Pressesprecher des Bistums. Jesus fasziniert die Kinder

"Wir arbeiten mit dem so genannten Klett-System", erklärt Maria Lex. Erzählungen über Jesus und farbenprächtige Tücher gehören zu dem System, Bausteine, Perlen und andere Elemente. Sie hält ein dickes Buch in Händen. "Hier haben wir viele Anregungen für die Stunden erhalten", sagt die Katechetin. "Jesus ist toll, er hat so vielen Menschen geholfen", sagt Hannah. Die zahlreichen Geschichten über Jesus haben die Kinder fasziniert. "Jesus hat einen Blinden geheilt", sagt Christian bewundernd, während er ein Weizenkorn auf die braunen Tücher, die in der Mitte des Raumes liegen, legt. Das Thema der heutigen Stunde: "Das Weizenkorn stirbt und bringt die Frucht." Die Aufgabe: Legt Ähren. Die Fantasie der Kinder ist bei dieser Aufgabe gefragt. Mit Weizenkörnern und diversen Legematerialien gestalten sie ihre Ähre oder aber auch ein Muster. Die Kommunionkinder sind still, die neue Geschichte von Jesus noch im Ohr, sind sie ganz bei der Sache. "Das Klett-System ist ein ganzheitliches System", sagt Doris Schleimer. Am Stundenende erhält jedes Kind ein Töpfchen mit Erde und einem Weizenkorn. Bei guter Pflege wird es zu Hause, wie das was die Kinder gehört oder erlebt haben, wachsen. "Alle Sinne werden angesprochen", sagt Doris Schleimer. Die Mappe der Kinder, die sie im vergangenen Herbst angelegt haben, hat sich gefüllt. Jede Stunde ist mit Bildern, Bibeltexten oder Liedern darin dokumentiert. Jetzt heißt es Endspurt zur Kommunion: Nach einem letzten gemeinsamen Unterricht mit Gemeindereferentin Ute Engelskirchen werden Eltern und Kommunionkinder Palmstöcke für den Palmsonntag binden. Und dann muss in den Familien nochmals eine Entscheidung getroffen werden. Domvikar Engelbert Felten, der die Feller und Rioler Kinder zur Erstkommunion führen wird, hat ein "besonderes Angebot" gemacht. Während der Abendmahlfeier an Gründonnerstag in Riol können die Kinder aus den beiden Gemeinden bereits zum ersten Mal die Kommunion empfangen. Wie sie sich auch entscheiden werden - auf den großen Moment vorbereitet sind sowohl die Kinder als auch die Eltern gut. Mütter und Väter konnten regelmäßig an Elternabenden teilnehmen, wurden wöchentlich über die Arbeit in den Katechetengruppen informiert und erhielten Anregungen für die Vorbereitung mit ihren Sprösslingen zu Hause. Auch für die Katechetinnen sei die Arbeit mit den Erstkommunionkindern eine Bereicherung gewesen. So jedenfalls haben Maria Lex und Doris Schleimer die Vorbereitungszeit erlebt. "Man setzt sich wieder aktiv mit dem Glauben auseinander", sagen beide Mütter. Noch einmal wird es anstrengend werden: In der Woche nach Ostern werden die Kinder mehrmals in der Kirche für den Tag, an dem sie in die Gemeinschaft aufgenommen werden, üben. Übrigens: Früher wurden Erwachsene an Ostern getauft und gingen gleichzeitig zur Kommunion. Als Zeichen für den Neubeginn trugen sie bis zum Weißen Sonntag in den täglich stattfindenden Messen weiße Kleidung.

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