Der Cup geht ins Tälchen
Ein Dorf im Rennfieber: Schon die Kleinsten kämpften verbissen um jede Sekunde; die Großen stürzten sich im Höllentempo den Hang hinab. 42 Starter in vier Klassen gingen am Sonntag auf die Rennstrecke bei Konz-Oberemmel, um den ersten Riesling-Cup im Bobbycar-Rennen für sich zu entscheiden.
Konz-Oberemmel. (mehi) Die Kinderrennen sind längst gelaufen. Doch in den Rennpausen rasen die Kleinen immer wieder die rund 450 Meter lange Strecke in den Oberemmeler Weinbergen hinunter, klettern - die Bobbycars wie Skier geschultert - den Hang hinauf, um gleich wieder loszufahren. Bei den Erwachsenen fliegen schon mal Reifen weg oder ein Fahrer-Auto-Gespann fliegt aus der Kurve und kracht in Strohballen.
Erstmals wird in diesem Jahr im Konzer Land das Bobbycar-Rennen um den "Riesling-Cup" ausgetragen; organisiert von den Nikolausfreunden Oberemmel. "Der Koch (Vorname Thorsten) hat uns auf die Idee gebracht", erzählt Organisator Christoph Becker. Der Gedanke fand Gefallen, und so wurde die Lizenz beim Bobbycar-Club Deutschland beantragt. Der Koch ist beim "Riesling-Cup" nicht nur für Würstchen und Schwenker zuständig, er fährt selbst mit - in der modifizierten Klasse, den getunten Rutsch-Autos. Die neun erwachsenen Rennfahrer habe ihre Kleinstfahrzeuge mit Beton ausgegossen - bis zu 40 Kilogramm sind erlaubt -, um ihnen mehr Drive zu geben, Achsen oder Lenkrad verstärkt - für mehr Stabilität.
Gestartet wird zu zweit von einer Rampe im KO-System. Dann geht die rasante Fahrt auf die anspruchsvolle Strecke. Die Gewinner qualifizieren sich für die Finales, die Verlierer liefern sich ein Stechen mit Massenstart, in dem nur der Erste weiter kommt. Vier Rennklassen sind für die insgesamt 42 Starter ausgeschrieben: Bambini für Kinder zwischen sechs und acht Jahren, Junior (elf bis 15 Jahre), Original- und modifizierte Klasse.
Heiß geht es her bei den Rennen. Eltern und Zuschauer feuern die Sprösslinge an, fiebern mit. Weniger verbissen als die Kleinen sind die Erwachsenen dabei. Sie nennen sich Miss Shanghai oder Prinz Karsten, tragen originelle Verkleidungen und lustige Kopfbedeckungen. Rennwurst Thorsten Koch und die Hebamme mit Klapperstorch als Kühlerfigur starten Hand in Hand. Die meisten Läufe entscheiden sich in der ersten der beiden Spitzkehren an der Kapelle und sind für Fahrer und Zuschauer gleichermaßen spannend. Lokalpatriot Frank Schuler ("Der Cup bleibt im Dorf") unterliegt im Finale dem Obermenniger Achim Schmitt. Organisator Becker zieht ein positives Resümee: "Das Rennen wurde gut angenommen. Es war das erste, aber sicher nicht das letzte Mal", ist er sich sicher. Im kommenden Jahr sollen beim "Riesling-Cup" auch Profifahrer vom Bobbycar-Club starten. Bis dahin werden die Oberemmeler Zwerge noch oft die Weinberge hinaufstapfen, um mit ihren Rutschautos hinab zu brausen.