Der dritte Thaler kommt

Konz · Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung legt zum dritten Mal den Kodo-Thaler auf. Ab November kann man das Geld bei den Partnern der Stiftung kaufen. Als Zahlungsmittel wird es ab Anfang Januar in den Konzer Geschäften akzeptiert.

 Hubert Dixius (hinten links) und Joachim Weber (hinten rechts) beobachten, wie Clemens Schäfer, Jürgen Guckeisen, Hartmut Schwiering, Ernst Holbach und Uwe Schubert (vorne, von links nach rechts) den Kooperationsvertrag für den Konzer-Doktor-Thaler unterschreiben. TV-Foto: Alexander Schumitz

Hubert Dixius (hinten links) und Joachim Weber (hinten rechts) beobachten, wie Clemens Schäfer, Jürgen Guckeisen, Hartmut Schwiering, Ernst Holbach und Uwe Schubert (vorne, von links nach rechts) den Kooperationsvertrag für den Konzer-Doktor-Thaler unterschreiben. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"

Konz. Die Band Deutsch-Österreichisches Feingefühl (DÖF) dichtete 1983: "Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt und bring' die Liebe mit von meinem Himmelsritt." Codo, der Dritte, sagte laut Liedtext dem Hass den Kampf an und rettete dank spaßbringender Liebe die Erde. 23 Jahre später ist der Kobold mit K statt C im Namen in Konz gelandet. Zunächst als Schutzpatron für Kinder. Sein Konterfei deutet in der ganzen Verbandsgemeinde auf kinderfreundliche Geschäfte und Institutionen hin. Nun soll der Kobold auch Geld für die gemeinnützige Konzer-Doktor-Bürgerstiftung (Extra) sammeln und so den Menschen helfen.
Dazu hat die Stiftung jüngst einen Vertrag mit dem Konzer Stadtmarketingverein, dem Unternehmen Möbel Martin, der Volksbank Trier sowie der Sparkasse Trier unterschrieben. Gemeinsam hat man die dritte Auflage des Konzer-Doktor-Thalers beschlossen. Kodo ziert die Rückseite der neuen Münzen.
"Im Idealfall können wir das Stiftungsvermögen der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung mit dem Auslaufen dieses Zahlungsmittels in fünf Jahren um 50 000 Euro aufstocken", sagt der Stiftungsvorsitzende Hartmut Schwiering bei der Vertragsunterzeichnung im Konzer Rathaus.
Verkauft wird die in vielen Konzer Geschäften gültige Regionalwährung ab dem 2. November bei den Vertragspartnern für zehn Euro pro Münze. Ab 1. Januar kann dann mit ihr zum Gegenwert von zehn Euro eingekauft werden.
"Aus den beiden früheren Auflagen wissen wir, dass die Münzen ein beliebtes Weihnachtsgeschenk sind", sagt Ernst Holbach, Vorsitzender des Konzer Stadtmarketingvereins. Deshalb starte man mit dem Verkauf des neuen Thalers bereits, bevor er gültig ist. Holbach begründet diese Entscheidung so: "Das Geld muss so nicht innerhalb weniger Tage wieder in die Geschäfte getragen werden, wenn man den Thaler wieder loswerden möchte."
Für die Stiftung ist das Geschäft erst rund, wenn möglichst viele Münzen als Sammelobjekt ihren Weg in Schatullen und Vitrinen finden. "Für jeden Thaler, der nicht eingelöst wird, bekommt die Bürgerstiftung zehn Euro für ihr Stiftungsvermögen gutgeschrieben", sagt Schwiering. So konnte dies nach Auslaufen des ersten Kodo-Thalers vor fast vier Jahren um 17 500 Euro aufgestockt werden, weil 1750 Münzen in den Sammelschränken landeten.
Joachim Weber, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz, freut sich über die Neuauflage der Regionalwährung: "Die Menschen in der Region haben ihn dank der Unterstützung der Partner als Währung angenommen. Dank seiner Hilfe kann die Stiftung Programme aufsetzen, die der Bildung junger Menschen in der Verbandsgemeinde dienen." So stelle die Stiftung beispielsweise Lese- und Lernpaten an den Konzer Grundschulen. Oder finanziere den Unterricht für junge Flüchtlingsfrauen und Schülerfahrten zum Haus der Geschichte in Bonn.
Diesen karitativen Aspekt lobt Sebastian Leinert. Er hat jüngst ein Buch aufgelegt, in dem er mehr als 160 Regionalwährungen in Deutschland untersucht hat. In seiner Analyse des Konzer-Doktor-Thalers, den es seit 2009 gibt, lobt er: "Ein in jeder Hinsicht hervorragendes, anregendes Modell." Weiter schreibt Leinert: "Sämtliche relevante Institutionen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kräfte der Stadt unterstützen dieses Vorhaben. Erstmals bei derartigen Systemen in Deutschland wurde ein neues Konzept des Fundraising mit Erfolg verwirklicht."
Bürgerstiftung:

Extra

Der dritte Thaler kommt
Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"

Bürgerstiftung: Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung ist im November 2008 gegründet worden. Erklärte Ziele der Stiftung sind laut Satzung beispielsweise die Förderung und Integration junger Menschen sowie die Stärkung sozialer Kompetenzen etwa bei der Betreuung von älteren oder behinderten Menschen. Gestartet ist die Stiftung mit 127 000 Euro Stiftungskapital. Inzwischen sind es laut Hartmut Schwiering, Vorsitzender der KoDoBüSt, rund 300 000 Euro. Er wertet diesen Anstieg als vollen Erfolg der Stiftungsarbeit. Der Name der Stiftung geht zurück auf den 1740 in Ellwangen (Baden-Württemberg) geborenen Georg Josef Ignaz Canaris. Weil er sich als Pfarrer in der Pfarrgemeinde Merzlich (heute Karthaus) für die Bildung junger Menschen starkgemacht hat, gilt er als Konzer-Doktor-Vater. Ein Name, der sich davon ableitet, dass den Konzern in dieser Zeit der Spitzname Konzer Doktoren anhaftete. itz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort