Der erste Diakon mit Dienstwaffe

Saarburg · Als Diakon ist Johann Fisch seit 25 Jahren in der Seelsorge tätig. In einem feierlichem Hochamt am morgigen Sonntag in der Saarburger Pfarrkirche St. Laurentius wird dieses Jubiläum gewürdigt. Der ehemalige Polizist lebt sein Ehrenamt als Freund und Helfer.

Saarburg. Morgen gibt es in St. Laurentius eine feierliche Eucharistiefeier zu Ehren von Johann Fisch, der vor 25 Jahren im Dom zu Trier zum Diakon geweiht wurde. Im Zivilberuf war der heute 79-Jährige Polizeibeamter im Ermittlungsdienst und witzelt auch mal gerne: "Ich war der erste Diakon im Bistum mit Dienstwaffe."
Vor einem Vierteljahrhundert hat ihn Pater Werner, der damalige Pastor, angesprochen, die Ausbildung zum Diakon anzustreben. Dieses Amt wird nicht nur als Diener und Helfer der Priester gesehen, sondern passt auch gut zum Polizeiberuf. "Ich habe die Aufgabe als Freund und Helfer gelebt", sagt Fisch erfreut. Er sieht in Menschen nie in erster Linie einen Straftäter, und bei Besuchen von Alten, Kranken und Einsamen kann er Trost und Zuversicht spenden.
Die Trierer Bischöfe Hermann-Josef Spital, Reinhard Marx und Stephan Ackermann zollten ihm Respekt ebenso wie die Dienstvorgesetzten der Polizeibehörden, die in ihm auch schon mal einen Sozialarbeiter sahen.
Ehrenamt durch Fernstudium


Das Ehrenamt des Diakons kann in einem Fernstudium mit Abschlussprüfung erlernt werden. Gelehrt wird, wie Biblische Texte ausgelegt werden können, und der Umgang mit Alten und Kranken. Viel Psychologie sei mit dabei, sagt Fisch.
Über das Vierteljahrhundert hinweg ist sein Zuständigkeitsbereich stetig gewachsen. Inzwischen umfasst die Pfarreiengemeinschaft sieben Pfarreien mit mehr als 10 000 Katholiken.
"Vorbild im Glauben war meine Oma Anna. Sie hat mit uns Kindern immer gebetet", erinnert sich der Geistliche. Doch das allein genügte ihm nicht. "Es geht um den Dienst am Mitmenschen, denn Gottesdienst ist Menschendienst", sagt Fisch. Trost zu spenden, sei ein positives Erlebnis. Die Hilfe dazu komme von Gott. So werde ein angstfreies Leben im Glauben möglich nach der Regel: Bete und arbeite.
Extra

Das Wort Diakon entstammt dem Griechischen und bedeutet Diener oder Helfer. Bereits zur Zeit der ersten Christen gab es in der Kirche einen besonderen Dienst der Nächstenliebe und der Verkündigung. Jünger, die diesen Dienst übernahmen, wurden Diakone genannt. Ihr ganzer Lebensinhalt war es, dem Beispiel Jesu zu folgen, der nach seinen eigenen Worten nicht gekommen war, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und ganz für andere da zu sein. doth

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