Der Fang ihres Lebens

ENSCH. Den Fang seines noch jungen Anglerlebens hat mit einem 69 Zentimeter langen Karpfen Christian Morbach aus Ensch gemacht. Ein schöner Tag für den Neunjährigen, seinen Opa und Anglerkollegen Horst Stein und letztendlich sogar für den Fisch.

Wenn Christian Morbach aus Ensch aus der Schule kommt, interessiert er sich wie viele neunjährige Jungs vor allem für Fußball, Freunde, ab und zu auch Tennis und Radfahren. Doch jetzt, in der Ferienzeit, widmet sich das Kommunionkind vor allem einem Hobby, das er mit seinem Großvater Horst Stein teilt: dem Angeln. Früh am Morgen packen die beiden ihre Angeln samt Zubehör und machen sich auf den Weg zur Mosel zwischen Schleich und Ensch.Glückstag für den Nachwuchsangler

So auch an diesem ersten Morgen in diesem Jahr, an dem der Nachwuchsangler den Experten mit 40 Jahren Erfahrung begleitet. "Wir wollten eigentlich kleine Rotaugen fangen und hatten dementsprechend die Angeln gerüstet”, berichtet Großvater Stein. Christian hatte eine eigene Angel zu bewachen, und gegen halb zehn klingelte plötzlich das Glöckchen an der Rute. "Jetzt versuch mal, den Fisch herauszuziehen”, rief der Opa seinem Enkel zu. Doch das war leichter gesagt als getan. Nach einigem Hin und Her musste der Nachwuchsangler Unterstützung anfordern: "Opa, das schaff ich nicht, der ist zu schwer!" Und auch Horst Stein stellte bald fest, dass er da keinen Allerweltsfisch am Haken hatte. In dieser Situation kam es auf Geschick und eine gute Portion Glück an: Schnell kann die für kleinere Rotaugen bemessene Schnur reißen. 69 Zentimeter langes Prachtexemplar

Doch mit Fingerspitzengefühl und geübter Hand konnte Horst Stein ein wahres Prachtexemplar aus der Mosel ziehen: Einen 69 Zentimeter langen und 6,3 Kilo schweren Spiegelkarpfen. Horst Stein ist sich sicher: "In der Mosel sind einige schwere Brocken drin, allerdings kriegt man sie selten an Land." Das Frühjahr sei die beste Zeit, um schwere Fische in Ufernähe zu angeln. Mit dem Angebot der Mosel, das Barben, Rotaugen, Aale, Schleien, Karpfen, Brassen und auch Welse bereithält, ist er sehr zufrieden, auch wenn man früher, vor der Flussbegradigung, mehr gefangen habe. In seinen 40 Jahren Anglerdasein hat Opa Stein noch nie einen so großen Karpfen gefangen. In Christians Freundeskreis hat sich die Nachricht vom Sensationsfang derweil schnell herumgesprochen. Und auch für den Fisch nahm der Tag ein gutes Ende: Er schwimmt jetzt wieder ruhig in einem geschützten Weiher, und statt Spiegelkarpfen gibt es abends Spiegeleier zu essen.

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