Der fliegende Metzgermeister wird 80

Kell am See · Seit der Vereinsgründung im Jahre 1969 ist er dabei. Theo Geisen segelt nicht nur, sondern hängt sich auch mit 80 Jahren noch an einen Drachen. Er ist als Luftsportler das Urgestein des Vereins, beliebt und von den Fliegerkollegen geachtet, auch wegen seiner nationalen und internationalen Erfolge.

 Pionier der Keller Luftfahrt: Theo Geisen bekommt ein Foto von sich im Cockpit seines Seglers vom zweiten Vorsitzenden Stephan Hau überreicht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Pionier der Keller Luftfahrt: Theo Geisen bekommt ein Foto von sich im Cockpit seines Seglers vom zweiten Vorsitzenden Stephan Hau überreicht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Kell am See. Er ist der Veteran des Keller Luftsportvereins, bis heute aktiv im Cockpit seines Seglers und im Drachenflug: Theo Geisen aus Schillingen hat im Clubhaus mit den Vereinskameraden seinen 80. Geburtstag gefeiert. Den Steuerknüppel aus der Hand zu legen, kommt für den "fliegenden Metzgermeister" noch lange nicht infrage.
Geisen war 1969 Gründungsmitglied und ist mittlerweile seit 47 Jahren so oft wie es geht in der Luft. "Damals habe ich mich einfach mal über den Verein informiert und Spaß am Fliegen gefunden", sagt er im Gespräch mit dem TV.Mit dem Drachen über der Saar

Vor 30 Jahren kam zusätzlich die Liebe zum Drachenfliegen hinzu. Dabei hebt er von der Rampe bei Serrig-Hamm ab und schwebt scheinbar schwerelos über das Saar-Panorama: "Das ist einfach ein ultimatives Erfolgserlebnis."
Seine Fitness und sein Können beweist Geisen bis heute in Wettbewerben, die über eine Flugzeit von acht bis zehn Stunden und rund 650 Kilometer gehen. Rund 100 Stunden im Jahr ist er in der Luft, davon die Hälfte mit dem Drachen.
"Das Feuer für das Fliegen muss da sein, sonst bleibt man besser am Boden", lautet sein Motto. Doch auch am Boden hält sich der Flieger, für den wohl kaum der Begriff Ruheständler zutrifft, mit Radfahren und Wandern fit. Wie fit, zeigt jedes Mal die Untersuchung beim Fliegerarzt, die in diesem Alter jährlich vorgeschrieben ist. Das sind Mediziner, die eine spezielle Zusatzausbildung nachweisen müssen. Herz und Kreislauf müssen fit sein, und: "Da wird man auch zur psychischen Gesundheit befragt."
"Mit zunehmendem Alter müssen Flieger immer häufiger zum Arzt", sagt der zweite Vorsitzende des Vereins, Stephan Rau, und ergänzt diese Aussage mit der Vorschrift des Luftfahrtbundesamtes in Braunschweig: "Ab seinem 100. Geburtstag wird unser Vereinskamerad vor jedem Flug zum Doktor müssen."
Denn Geisen hat vor, noch mindestens 20 weitere Jahre abzuheben, bei gutem Wetter mit bis zu 100 Sachen mal eben bis zu den Vogesen und zurück zu fliegen. "Das sind rund 700 Kilometer", rechnet der Flugveteran vor. Unfälle oder gar Notlandungen sind ihm bislang erspart geblieben. "Nur mit dem Drachen gab es mal eine weniger gute Landung", gibt er zu. Sich in der Luft zu bewegen sei sicherer als am Boden.Extra

Segelfliegen: Der Luftsportverein Hochwald-Kell hat derzeit rund 100 Mitglieder, darunter sieben Jugendliche unter 18 Jahre. Der Jüngste ist 13. Acht Segelflugschüler, plus zwei für Motorsegler und fünf für Ultraleichtflugzeuge, sind derzeit bei fünf Fluglehrern in Ausbildung. Der Verein besitzt sechs Segelflugzeuge, drei Motorsegler und vier Ultraleichtflugzeuge. Infos unter www.lsv-hochwald.de oder per Telefon unter der Nummer 06589/7777. doth

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