Der ganz normale Wahnsinn

Die Fischer Traumtänzer gaben die Premiere ihres neuen Theaterstücks "Holzapels ungleiche Töchter" und boten ihrem Publikum wieder einmal gelungene Unterhaltung.

 Spielen ihre Theater-Rollen nicht nur, sondern leben sie regelrecht: die „Fischer Traumtänzer“. Foto: privat

Spielen ihre Theater-Rollen nicht nur, sondern leben sie regelrecht: die „Fischer Traumtänzer“. Foto: privat

Fisch. (ste) Der Ton war am Wochenende in Fisch nahezu sarkastisch und ironisch, die Aussagen subtil und ehrlich zugleich. Im neuen Theaterstück "Holzapels ungleiche Töchter" nahmen die Fischer Traumtänzer das Publikum mit in das ganz normale Chaos und das doch amüsante und außergewöhnliche Leben einer Bauernfamilie. Im dreiaktigen Bauernschwank geht es um die hübsche Liesel, die gerne ihren Musiker heiraten möchte, aber erst darf, wenn auch ihre hässliche Schwester Susi einen Ehemann gefunden hat. Und weil auch der verwitwete Vater heiratswillig ist, sucht er per Annonce eine hübsche und intelligente Frau - sehr zum Bedauern der polnischen Magd Irina, die mit den Anforderungen des Bauern nicht mithalten kann. Da bleibt nur der Kampf gegen die mondäne Bewerberin Lieselotte. Doch trotz der amüsanten Pointen geht es auch um die ganz brisanten Themen wie Familienkonflikte, Liebe und Demenz.

Seit 1993 führt die etwa 25 Mann starke Gruppe alle zwei Jahre ein Theaterstück auf. Angst vor Textausfällen gibt es dabei nicht: "Wir sind sehr flexibel, wenn jemandem der Text ausfällt. Wir können das so kaschieren, dass das Publikum nichts merkt", so die Gruppenleiterin Brigitte Jakobs. Wichtig ist der Gruppe vor allem, dass die Mitglieder ihre Rollen nicht nur spielen, sondern sogar auch leben. Daher war es für Jakobs in der Rolle der Magd Irina kein Problem, mit einem polnisch-deutschen Akzent sprechen zu müssen. Denn eben die Lebendigkeit der Figuren ist es, die auch beim Publikum ankam: "Ich finde das Stück gut, weil mir vor allem die Schauspieler gefallen", so Helga Schneider.

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