Der gute Geist von Petrosani

HEDDERT. Der Not- und Katastrophendienst Heddert/Schöndorf stellt sich alljährlich in den Dienst einer karitativen Sache. Für den Ort Petrosani in Rumänien organisieren die Helfer tonnenweise Hilfsgüter und bringen sie an Ort und Stelle. Mit einem Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr hat die Truppe ein Benefiz-Konzert gekoppelt, das am Wochenende in Schöndorf stattfinden wird.

Vorsitzender Klaus Stüber zieht ein Fazit: "Im Januar haben wir uns ein Vereinsfahrzeug beschafft und für die kommenden Transporte umgebaut. Das war unbedingt nötig, wenn man davon ausgeht, dass wir alleine für den Iran zwei Tonnen Winterkleidung gesammelt und rund 18 Tonnen Hilfsgüter organisiert haben." Im April machten sich elf Helfer zu einem Handwerkereinsatz nach Petrosani in Rumänien auf. Der Ort liegt im Schill-Tal, einer 200 Jahre alten Bergbauregion in den Südkarpaten. Nach der politischen Wende und der Beendigung der Diktatur unter Ceausescu 1989 wurden die Bergwerke nach und nach geschlossen. Die Arbeitslosigkeit stieg innerhalb kürzester Zeit dramatisch an, und ein großer Teil der Bevölkerung geriet in Not. "Im Jahr 2000 haben wir den Verein gegründet und uns zur Aufgabe gemacht, in Not- und Katastrophengebieten national und international zu helfen", erklärt Stüber. Und das tun sie seit dieser Zeit Jahr für Jahr. "Wir haben in diesem Jahr dort begonnene Arbeiten fertig gestellt, unter anderem mehrere Baderäume, eine Küche und Wände für ein Schlafzimmer", erläutert StüberRumänien-Hilfe als Lebensaufgabe

Ein weiterer Hilfstransport wurde im September gestartet, mit zwölf Helfern und 15 Tonnen Hilfsgütern. "Diese Hilfe haben wir uns zu einer Lebensaufgabe gemacht. Wer einmal dort unten war, der versteht warum", meint der Vorsitzende. Vor allem ältere Menschen und Familien leiden unter schlechten Lebensbedingungen. Da viele nicht in der Lage sind, die Kosten für Wasser, Strom und Heizung zu tragen, werden sie von der Versorgung abgeschnitten. Dadurch wächst das Risiko, in den kalten Wintern zu erfrieren. Auch in der Heimat sind die Mitglieder des Hilfsdienstes in Aktion. Der Nikolausmarkt in Heddert und ein Benefiz- Konzert am Samstag, 11. Dezember, mit dem Kreisorchester Fortissimo um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Schöndorf stehen auf dem Programm. Der Erlös des Konzertes wird Verwendung im Projekt Petrosani finden. Stüber: "Es ist geplant, von dem Geld ein Nachtschlaflager für Straßenkinder zu errichten." In Rumänien ist die Zahl der Straßenkinder groß. Damit einher gehen Kriminalität und Alkohol- und Drogenmissbrauch. Das Schill-Tal weist zudem die höchste Zahl HIV-infizierter Menschen in ganz Rumänien auf. Die Helfern benötigen dringend eine neue Unterkunft und ein Lager, wo die gesammelten Hilfsgüter bis zum Transport bleiben. Derzeit steht die Gruppe in Kaufverhandlungen für das ehemalige Feuerwehrgerätehaus im Bereich der ehemaligen Firma Romika in Gusterath-Tal. Sachspenden in Form von Kleidung, Bettwäsche, Brillen und Spielsachen werden gerne angenommen. Auf Wunsch werden diese Spenden auch abgeholt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Geldspenden auf das Spendenkonto "Verein NoKa" zu überweisen. Bankverbindungen: Sparkasse Trier, Konto 433094, und Raiffeisenbank Hochwald, Konto 720972.

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