Der "Hennes" kann’s seit 27 Jahren

RASCHEID. (jolo) Im seinem Elternhaus wurde Musik immer groß geschrieben. Besonders die Oma gab bei den verschiedenen Anlässen den Ton an. So ist es nicht verwunderlich, dass Karl-Heinz Ludwig, Enkel der dieser Oma, ebenfalls Musik im Blut hat.

Seit 1978 leitet der "Räschda Junge" das Dorforchesters. Als Ludwig im Alter von 22 Jahren den Musikverein übernahm, gehörten ihm 21 Aktive an. Anfangs wurden in erster Linie Polkas und Märsche gespielt. Heute gehören 45 Musiker zum Verein. Sie arbeiteten sich leistungsmäßig unter anderem mit schwierigen Medleys und anspruchsvolleren Melodien an die Mittelstufe heran. Einen großen Anteil daran hat Karl-Heinz Ludwig. Als er die Leitung des Vereins übernahm besetzte er zunächst das Schlagzeug und brachte die Ausbildung der Aktiven voran. Ludwig, der von seinem Vater das Hornspielen lernte, machte Mitte der 80er Jahre die Prüfung zum Jugendausbilder für Blechblasinstrumente. Dem zweifachen Familienvater ist es wichtig, dass unter den Aktiven ein gutes Miteinander herrscht. So wird auch die Musikliteratur - mittlerweile reicht sie für dreieinhalb Stunden - gemeinsam ausgesucht. Ludwig beurteilt dann, ob sie spielbar ist. Der gelernte Orgelbauer, geht nie ohne Vorbereitung zu den Proben. Entweder spielt der ehrgeizige und zielstrebige Orchesterleiter die einzustudierenden Titel auf dem Klavier vor oder er nimmt sie auf und spielt sie ab. Das nächste Ziel mit dem Rascheider Musikverein ist das Proben für die Christmette. Es kommt schon mal vor, dass die eine oder andere Melodie in den Übungsstunden nicht gleich klappt. Dann wird laut Ludwig, der sich von 1979 bis 1981 zum Dirigenten weiterbildete, darüber gesprochen und versucht, eine Lösung zu finden. Das A und O sei sowieso das Gespräch miteinander. Für den gebürtigen Rascheider, der den Verein ehrenamtlich dirigiert, ist das häusliche Üben ganz wichtig. "Meine Aufgabe ist es nicht, die Leuten das Spielen zu lehren, sondern die verschiedenen Instrumente harmonisch zusammenzuführen", sagt der Orchesterleiter. Wenn die Integration der Jugendlichen gelungen ist, will der Dirigent, der über 40 Jahre Musik macht, sich wieder an anspruchsvollere Musik heranwagen, um den jetzigen Standard zu halten und zu verbessern. Zwei Dinge sind Ludwig noch wichtig: dass sich die Jüngeren an den älteren Musikern orientieren und dass die gute Kameradschaft noch verstärkt wird. Und wenn es eines Tages heißt, "Der "Hennes" - so sein Rufname - kriegt es nicht mehr auf die Reihe, seine Musikanten zu motivieren", dann wolle er den Dirigentenstab in seinem Heimatort niederlegen. "Natürlich in Absprache mit dem Vorstand", betont der noch 49-Jährige. Doch dieser Tag ist hoffentlich noch lange nicht in Sicht. Seine Begeisterung für die Musik kommt Karl-Heinz Ludwig auch als Arbeits- und Beschäftigungstherapeut im Trierer Raphaelshaus zugute, wo er mit einer sechsköpfigen Gruppe zu verschiedenen Anlässen aufspielt.

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