Der Hundekot in der Verbandsgemeinde Saarburg stinkt manchem gewaltig

Saarburg/Merzkirchen/Wincheringen · Gleich drei Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg appellieren im Amtsblatt an Vierbeinerfreunde, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einzusammeln. Auch Tütenspender scheinen nicht die Lösung des Problems zu sein.

Saarburg/Merzkirchen/Wincheringen Es ist Frühling. Die Sonne lockt Spaziergänger, Radfahrer und Hundebesitzer an die frische Luft. Doch wer beispielsweise am Saarburger Saarufer einem Radler ausweichen möchte, sollte besser zweimal auf den Boden schauen. Er riskiert sonst, mit seinen Schuhen in einer Tretmine zu landen.

Das wäre grundsätzlich vermeidbar. An vielen Plätzen in der Stadt Saarburg, aber beispielsweise auch in Serrig und Freudenburg hängen Boxen mit Plastiktüten, die dafür gedacht sind, den Hundekot einzusammeln. Was auf Gehwegen und Asphaltflächen scheinbar gut funktioniert, halten manche Hundehalter für überflüssig, wenn ihr Vierbeiner sich auf Wiesen und Waldwegen erleichtert. Hundetrainerin Petra Metzdorf aus Tawern kritisiert dieses Verhalten: "Auch mir macht es keinen Spaß, mit meinen Füßen in Tretminen zu landen."

Es sind aber auch mehrere Ortsbürgermeister in der Verbandsgemeinde Saarburg, die immer wieder ihren Unmut darüber äußern, dass Hundebesitzer den Kot ihrer Lieblinge nicht einsammeln. Martin Lutz, Ortsbürgermeister von Merzkirchen, hat aus seiner Kritik schon eine gewisse Routine gemacht. Jedes Jahr zum Ende des Winters ermahnt er die Hundehalter im Kreisblatt, sich um die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge zu kümmern. Er hat beobachtet, dass die Tierhalter sie nur selten einsammeln. "Es ist immer mehr Kot, den meine Gemeindearbeiter einsammeln müssen", sagt Lutz, ohne die Mengen jedoch benennen zu können. Er kritisiert, dass die Vierbeinerfreunde selbst auf Friedhöfen ihre Runde drehen, ohne sich um die Exkremente zu kümmern.

Auch seine Amtskollegen in Wincheringen und Ayl appellieren per Amtsblatt der Verbandsgemeinde Saarburg an ihre Mitbürger. Elmar Schömann aus Wincheringen ärgert sich besonders über das "unsoziale Verhalten, den Hundekot auf Privat- und öffentlichen Flächen einfach liegen zu lassen". Wenn er dann doch mal eingesammelt werde, würden die Beutel oft einfach in die Landschaft oder in Kanalschächte geworfen. "Es ist eine Sache des Anstands, den Hundekot ordnungsgemäß zu entsorgen", schreibt er im Amtsblatt.

Es sind aber nicht nur die Hinterlassenschaften von Hunden, über die sich die Ortsbürgermeister ärgern. Siegfried Büdinger, Ortsbürgermeister von Ayl, beobachtet auch, dass Pferdehalter die sogenannten Pferdeäpfel einfach auf Wegen liegen lassen. Gerade auf dem Weg zwischen B 51 und der Kita sei der Pfad oft verschmutzt. Er fordert im Amtsblatt dazu auf, dass sich die Tierhalter um die Hinterlassenschaften ihrer kleinen und großen Vierbeiner kümmern.GlosseMeinung

Aus der Hundeperspektive
Wenn ich mein Herrchen ausführe, läuft es an der Leine. Asphaltierte Wege sind nichts für meine Pfoten. Zu oft liegen dort Zigarettenstummel und Kaugummis rum. Ich stromere lieber über Wiesen und unter Büschen. Da finde ich viele Botschaften meiner vierbeinigen Freunde. Wenn mir ein Duft besonders gut gefällt, dann wälze ich mich auch darin - das macht mich sexy. Gut, mein Herrchen findet das - um im Tierjargon zu bleiben - saublöd. Es shampooniert mich sofort, wenn ich es wieder heimgeführt habe. Auch die Duftmarken, die ich setze, gefallen ihm nicht. Die Plastiktüte, um sie einzusammeln, hält es immer parat - will ja schließlich keinen Ärger mit den anderen Fußgängern haben. Aber ich fände es genauso cool, wenn mein Herrchen es sein ließe, seine Kippen einfach auf die Wege zu schnippen. Nicht nur, dass das Kuscheln mit ihm keinen Spaß macht, wenn es nach Rauch stinkt. Nein, wenn ich die Zigarettenreste fresse, bekomme ich Durchfall - und dann helfen leider auch keine Tüten mehr. Wuff, ich habe gebellt. saarburg@volksfreund.deExtra: HUNDESTEUER IN SAARBURG


Die Stadt Saarburg und die 15 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Saarburg haben 2016 knapp über 100 000 Euro an Hundesteuer eingenommen. Das höchste Steueraufkommen hat die Stadt mit circa 23 500 Euro. Es folgen die Ortsgemeinden Wincheringen (11 300 Euro) und Palzem (10 700 Euro). Am wenigsten wird für Hunde in Kastel-Staadt gezahlt. Dort kommen 1900 Euro an Hundesteuer zusammen. Die Hundesteuer ist nicht zweckgebunden. Die Kommunen können über das damit eingenommene Geld frei verfügen.

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