Infrastruktur Sanierungswürdige Räume oder Kellerloch?

Hermeskeil · Der Jugendclub Hermeskeil ist sanierungsbedürftig. Dafür müsste ein sechsstelliger Betrag investiert werden. Doch sprechen sich einige Lokalpolitiker im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Hermeskeil gegen diese Investition aus.

 Martin Strube vom Jugendclub Hermeskeil zeigt auf abgeplatzte Stellen im Putz der Innenräume.

Martin Strube vom Jugendclub Hermeskeil zeigt auf abgeplatzte Stellen im Putz der Innenräume.

Foto: Christoph Strouvelle

Bleibt der Jugendclub Hermeskeil in seinen angestammten Räumen im Untergeschoss der Grundschule in der Schulstraße oder treffen sich die Jugendlichen der Stadt künftig in einem anderen Gebäude? Mit dieser Frage hat sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung intensiv befasst. Dass sich die derzeitigen Räume in einem sanierungsbedürftigen Zustand befinden, daran hat kein Mitglied des Gremiums Zweifel. Zu eindeutig sind die Bilder, die Martin Strube, Leiter des Jugendzentrums, den Mitgliedern des Gremiums zeigt. Der Boden schlägt Wellen, an vielen Stellen bröckelt der Putz ab, und werden Teile wie eine Bühne abgebaut, zeigt sich, dass die Mauern dahinter nass sind. Zudem kommt dann immer noch Schlamm zum Vorschein, und an einigen Stellen wird Schwarzschimmel sichtbar. Immerhin habe der muffige Geruch nachgelassen, sagt Strube. Allerdings seien Beleuchtung und Elektrik ebenfalls reparaturbedürftig. Und auch an den Heizungsrohren befinden sich rostige Stellen. „Wenn davon eines bricht, ist wieder ein Wasserschaden zu befürchten“, sagt Strube. Er sagt, trotz des derzeitigen Zustandes werde der Club mit dem Namen H-Town täglich von bis zu 20 Jugendlichen besucht.

Die erforderlichen Arbeiten sind umfangreich. Der Estrich müsse neu aufgebaut, eine neue Heizung installiert werden, sagt Simon Kolz vom Architekturbüro Kolz in Reinsfeld. Zumal für die Sanierung die Heizungsrohre sowieso entfernt werden müssten und es wenig sinnvoll sei, eine abgebaute alte Heizung nach Reparaturen wieder neu zu montieren. Die Stadt hat für die Arbeiten 147 000 Euro in den Haushalt 2018 eingestellt. Doch Ausschussmitglied Paul Gemmel spricht sich dagegen aus, diese Summe dort zu investieren. „Jetzt ist es ein hässliches Kellerloch, danach ist es immer noch ein Kellerloch“, sagt er. Zumal die Stadt Mieter in dem Gebäude sei, das der Verbandsgemeinde gehört. Nach seiner Auffassung ist es Aufgabe des Eigentümers, diese Schäden zu beseitigen. „Ich möchte lieber eine angemessene Miete als die Arbeiten zahlen“, sagt er und regt weitergehend an, sich nach anderen geeigneten Räumen umzuschauen. Doch wo gibt es eine Alternative in einer Größe von rund 250 Quadratmetern? VG-Bürgermeister Michael Hülpes empfiehlt, im Umfeld der Hochwaldhalle nach geeigneten Räumen zu suchen. Ein Ausschussmitglied regt an, nach einem Leerstand in der Stadt zu suchen und diesen als Alternative herzurichten. „Vor einer Sanierung sollten wir alle Möglichkeiten ausloten“, sagt er. Wegen der Suche nach einer Alternative hat das Gremium auf Vorschlag von Stadtbürgermeister Queck die Entscheidung über eine Sanierung vertagt.

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