Wohnungsbau Neue Sozialwohnungen in der Saarstraße

Konz · Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung hat ein Grundstück für ihr lang ersehntes soziales Wohnungsbauprojekt gefunden. Der Stadtrat hat signalisiert, dass er dafür eine Fläche hergeben möchte, über die lange diskutiert wurde.

 Hier an der Saarstraße in Konz sollen neue Sozialwohnungen entstehen.   TV-Foto: Friedemann Vetter

Hier an der Saarstraße in Konz sollen neue Sozialwohnungen entstehen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Saarstraße 26 in Konz, seit mehr als einem halben Jahr liegt das Grundstück brach. Eine Firma hat das große Gebäude, das einst dort stand, im Auftrag der Stadt abgerissen. Die Fläche ist frei für neue Pläne. Die Konzer spekulieren schon, was dort passieren soll. Nun gibt es einen konkreten Plan: Der Stadtrat will das Grundstück der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung für ihr Projekt des sozialen Wohnungsbaus bereitstellen.

Details des Vertrags zwischen Stadt und Stiftung sowie einen Grundsatzbeschluss für das Bauprojekt hat der Stadtrat in seiner Dezembersitzung besprochen und beraten. Das teilte der scheidende Bürgermeister Karl-Heinz Frieden auf TV-Anfrage mit. Frieden hatte sich stets offensiv hinter das Stiftungsprojekt gestellt. Jetzt freut er sich, dass in den letzten Tagen seiner Amtszeit der notwendige Beschluss da ist. Der künftige Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz weist aber auch darauf hin, dass der Beschluss noch fehle, der das Grundstück endgültig der Stiftung zur Verfügung stellt. Dieser soll in einer öffentlichen Sitzung im Januar fallen, die noch nicht terminiert wurde.

Sobald dieser Beschluss unter Dach und Fach ist, kann die Stiftung ihr lang ersehntes Wunschprojekt forcieren. Für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit günstigen Wohnungen will sie ihr gesamtes Stiftungskapital von mehr als 300 000 Euro investieren. So würde sie den Bau der Konzer-Doktor-Wohnbrücke, so der Projektname, einleiten („Neuer Plan für günstige Wohnungen in Konz“, TV vom 25. Oktober 2016).

Zielgruppe des Projekts sind laut Hartmut Schwiering, Vorsitzender der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung, Menschen mit Wohnberechtigungsschein. Er begründet das Vorhaben folgendermaßen: „Wir wollen Schwächere stärker machen. Unser Projekt richtet sich an einkommensschwache Senioren, aber auch an junge Familien.“

Schwiering selbst gibt noch keine Details bekannt. Er werde das Projekt in einer öffentlichen Stadtratssitzung im Januar genauer vorstellen. Die Stiftung werde zunächst weitere Planungsschritte auf den Weg bringen. Noch sei kein Architekt engagiert, aber befreundete Berater stünden zur Hilfe bereit, sagt Schwiering. Laut TV-Informationen ist in der Saarstraße 26 der Bau eines zweieinhalbstöckigen Gebäudes mit zwölf Wohnungen geplant.

Schwiering ist glücklich, dass der Stadtrat grundsätzlich zugestimmt hat und die Stiftung das Grundstück für ihre Zwecke nutzen kann. Gerade die Saarstraße sei besonders geeignet für ein solches Vorhaben. „Dieses Grundstück ist seiner ursprünglichen Bestimmung wieder zugeführt worden“, sagt Schwiering. Damit spielt der Stiftungsvorsitzende darauf an, dass auf dem Gelände der Saarstraße 26 lange Zeit ein großes Gebäude mit Sozialwohnungen stand. Dieses Haus war allerdings so marode, dass die Stadt Konz es mit Zustimmung des Stadtrats abreißen ließ. Wie desolat der Zustand des Gebäudes war, hat der TV vor anderthalb Jahren in dem Artikel „Blind, krank und allein: Ein Leben in der Abrissbude“ (TV vom 18. August 2016) beschrieben.

Der darin geschilderte dramatische Einzelfall war mit Auslöser dafür, dass sich die Konzer Kommunalpolitik erneut des Themas sozialer Wohnungsbau angenommen hat. Neben dem Stiftungsprojekt läuft weiterhin die Diskussion darüber, ob Konz eine städtische Wohnungsbaugesellschaft braucht („Marode Mauern liefern viel Gesprächsstoff“, TV vom 22. September 2016).

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