Der Kulturherbst kommt

Zwölf Veranstaltungen in vier Wochen: Mit dieser Formel lässt sich das Programm des Hermeskeiler Kulturherbstes 2010 zusammenfassen. Dessen 18. Auflage läuft vom 10. September bis 8. Oktober und bietet diesmal vor allem für junge einheimische Künstler eine Bühne.

 Die Schriftstellerin Tanja Kinkel liest am 16. September im Hermeskeiler Gymnasium. Foto: Archiv/Veranstalter

Die Schriftstellerin Tanja Kinkel liest am 16. September im Hermeskeiler Gymnasium. Foto: Archiv/Veranstalter

Hermeskeil. Ein Mix aus Kleinkunst, Kabarett und viel Musik, der mit einer Autorenlesung garniert wird - das ist das klassische Kennzeichen des Hermeskeiler Kulturherbstes. Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern, wenn die Veranstaltungsreihe vom 10. September bis 8. Oktober in ihre 18. Runde geht.

Zwölf Einzelveranstaltungen an verschiedenen Orten



Der für den Kulturherbst zuständige Arbeitskreis (AK) der Stadt hat am Freitag das bevorstehende Programm vorgestellt. Insgesamt zwölf Einzelveranstaltungen - und damit eine mehr als 2009 - erwarten die Besucher an verschiedenen Schauplätzen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aber einen auffälligen Unterschied: Die Dauer des Kulturherbsts wurde von zwei auf vier Wochen gestreckt. "Wir wollten den Fokus auf die Wochenendtage legen und schaffen damit mehr Raum zwischen den einzelnen Veranstaltungen", sagt Stadtbürgermeister Udo Moser. Die zeitweiligen Experimente in der Vergangenheit, als im Kulturherbst-Programm Massenveranstaltungen auftauchten, sind endgültig zu den Akten gelegt worden. Schon seit 2008 hat der AK diese Trendwende eingeleitet. Das habe zum einen damit zu tun, "dass beispielsweise eine Volksmusik-Gala eigentlich nicht ins Programm des Kulturherbsts passt".

Zum anderen sei dabei aber auch das Kostenrisiko zu groß, betonen Moser und AK-Mitglied Renate Meyer.

Die Stadt hat ein Budget von 24 000 Euro zur Verfügung, in dem ein Landeszuschuss von 6000 Euro und das Geld von Sponsoren enthalten sind. "Ohne diese finanzielle Hilfe wäre es schwer, den Kulturherbst aufrechtzuerhalten", räumt Moser offen ein.

Tanja Kinkel liest aus historischem Roman

 Ein Höhepunkt im Programm der Kulturherbstes: Kabarett gibt es von den Weibsbildern im Johanneshaus. Foto: Archiv/privat

Ein Höhepunkt im Programm der Kulturherbstes: Kabarett gibt es von den Weibsbildern im Johanneshaus. Foto: Archiv/privat



Den bekanntesten Namen beim Kulturherbst 2010 trägt eine Autorin. Mit 4,5 Millionen verkauften Büchern zählt Tanja Kinkel zu den meistgelesenen Schriftstellerinnen in Deutschland. Sie liest am Donnerstag, 16. September, in der Bibliothek des Gymnasiums aus ihrem neuen historischen Roman "Im Schatten der Königin" vor.

Ansonsten wird beim 18. Hermeskeiler Kulturherbst vor allem Künstlern aus der Region, darunter viele junge Leute, die Chance geboten, vor einem größeren Publikum ihr Können zu zeigen.

Das gilt beispielsweise für die Vernissage in der Volksbank, mit der der Kulturherbst traditionell eröffnet wird. Ab 10. September zeigen sechs einheimische Kreative ihre Werke, wobei die Spannweite der Ausstellungsstücke von Ölgemälden über Keramiken und Glasbilder bis hin zu Mode-Design reicht. Außerdem stehen gleich zwei Bigband-Konzerte an - eins am 11. September mit dem Ensemble der Kreismusikschule Trier-Saarburg und eins am 25. September, wenn das Orchester des Hermeskeiler Gymnasiums und die Landes-Schüler-Bigband des Saarlandes im Doppelpack auftreten. "Was im letzten Jahr vielleicht etwas zu kurz gekommen ist, von vielen Kulturherbst-Anhängern aber gewünscht wurde, waren mehr Kabarett-Veranstaltungen", sagt AK-Mitglied Norbert Klaas. Darauf haben die Veranstalter reagiert. Mit dem Improvisationstheater "AlsWir" aus Heidelberg (24. September) und dem Eifeler Duo "Weibsbilder" (29. September) ist diese Sparte doppelt besetzt.

Zum Abschluss des Kulturherbsts wird eine Neuerung gewagt. Die Jazz-Matinee, die zuletzt nur noch eine enttäuschende Besucher-Resonanz fand, wird am 8. Oktober durch ein großes Kirchenkonzert für Bariton-Solo, Männerchor und Orgel ersetzt. Extra Programm: Freitag, 10. September, 19 Uhr: Vernissage in der Volksbank. Samstag, 11. September, 20 Uhr: Eröffnungskonzert mit der Big-Band der Kreismusikschule Trier-Saarburg in der Hochwaldhalle. Mittwoch. 15. September, 10 Uhr: Kinderkulturtag mit Theaterstück "Zaubernacht" in der Grundschul-Turnhalle. Donnerstag, 16. September, 20 Uhr: Autorenlesung mit Tanja Kinkel in der Bibliothek des Gymnasiums. Samstag, 18. September, 20 Uhr: Irische Folk-Musik mit der Gruppe "No Frontiers" im Johanneshaus. Mittwoch, 22. September, 10 Uhr: Kinderkulturtag mit dem Theaterstück "Die Geschichte vom Tigerschwein" in der Grundschul-Turnhalle. Freitag, 24. September, 20 Uhr: Kabarett mit dem Improvisationstheater "AlsWir" in der Hochwaldhalle. Samstag, 25. September, 20 Uhr: "Big Band in Concert" in der Hochwaldhalle. Sonntag, 26. September, 20 Uhr: Liederabend mit Sitta Furutan-Föhr in der Bibliothek des Gymnasiums. Mittwoch, 29. September, 19.30 Uhr: Kabarett mit den "Weibsbildern" im Johanneshaus. Freitag, 1. Oktober, 19.30 Uhr: "Von Riesen und Zwergen", Satirische Verse von Wolfgang Hey im Hörstudio Roman Wagner. Freitag, 8. Oktober, 19 Uhr: Abschlusskonzert in der Martinuskirche. Karten sind im Vorverkauf unter anderem im "Buchladen Hermeskeil" erhältlich. Das Fünfer-Ticket kostet 35 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort