Der letzte Gig gewinnt

TRIER. Hinter der Bühne ging es freundschaftlicher zu, als man es bei einem Band-Wettbewerb hätte annehmen können. "Der Rockbuster hat eher Workshop-Charakter", sagen Andreas Scheer und Jan Kretzer von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Rock und Pop Rheinland-Pfalz. Dennoch gab es auch beim Vorentscheid in Trier einen Sieger: die Band "Eagle and the Damage done" aus Prüm.

"Ein müdes Event", musste sich jeder denken, der pünktlich um 20 Uhr im großen Saal der Tufa war. Knapp 20 Zuschauer - die Hälfte von ihnen Mitglieder der Bands, die später selbst auf der Bühne stehen sollten - verloren sich an den Stehtischen und in den hörsaalgleichen aufsteigenden Sitzreihen. Die Stimmung beim regionalen Vorentscheid des Rockbuster-Wettbewerbs sollte sich jedoch im Lauf des Abends ändern, als eine Band lauter als die andere rockte. Am Ende tobten an die 200 Teens und Twens vor der Bühne. Fünf Bands aus der Region Trier waren zum musikalischen Leistungsvergleich mit dem Ziel angetreten, ins Finale des Rockbuster-Contests in Lahnstein einzuziehen. Den Anfang machte die Gruppe "Dis.Go" aus Trier, die sich aus der im Jahr 2000 gegründeten Formation "Incapable Distillers" gebildet hat. Irgendwo zwischen Heavy Metal und Ska wollen die sieben Nachwuchsmusiker ihren Platz finden. Sänger und Trompeter Andreas Streit wirkte mit Strick-Pullunder und Hut zwar eher wie der Frontmann einer Schülerband, rockte aber bedeutend besser. Melodiöser und melancholischer zeigte sich "Knoxville", ein Band-Konglomerat aus Trier und der Eifel, das als einziger Wettbewerbsteilnehmer auch deutsche Texte mit teils rockigen, teils ruhigeren Kompositionen kombinierte. Seit 2002 bilden Christian Wilhelmus (Gitarre/Gesang), Simon Schramer (Gitarre), Marcel Schillen (Bass) und Manuel Kirsch (Schlagzeug) die Formation, die es in klassischer Rock-Besetzung schafft, Stücke mit Ohrwurm-Charakter zu produzieren. Die Band "Corman" aus Trier setzte den musikalischen Schlagabtausch mit der Startnummer drei fort. Und steuerte den Rockbuster mit Soundeffekten, lauter und härter wieder in Richtung Rock 'n' Roll. Das Publikum konnte sich über bekannte Songs, aber auch über neue Stücke freuen, "die wir bisher nur für uns geprobt haben", verriet Sänger und Gitarrist Pal. Mit Ska-Core der melodiösen Art ging es weiter. "The Bandgeek Mafia" brachte den Saal zum Beben und das Publikum zum Pogen.Ticket fürs Finale in Lahnstein

Letzter Wettbewerbs-Teilnehmer auf der Bühne, aber erster bei der Jury-Bewertung war "Eagle and the Damage done". Das Ergebnis war auf jeden Fall sehr knapp, da die Bands dieses Vorentscheids sehr stark waren. "Die Jury hat sich letztendlich für ,Eagle and the Damage done‘ entschieden, weil sie neben einer sehr guten Performance auch in technischer Hinsicht die beste Band war und insgesamt ein sehr klares, stimmiges Bild vermittelt", erklärte Jan Kretzer von der LAG die Entscheidung. Am 30. September wird die Band mit den vier Gewinnern aus den anderen Vorrunden in Rheinland-Pfalz am Rockbuster-Finale in Lahnstein teilnehmen. "Es ist kein normaler Wettbewerb", sagt Andreas Scheer. "Wir wollen die ersten drei Gruppen gleichberechtigt fördern." Dazu gehören unter anderem eine CD-Produktion, Fotos und das Erstellen einer professionellen Homepage.

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