Der Mann hat Nerven

NAURTAH/WALD. (kat) Franz Thömmes ist kein Weg zu weit und kein Berg zu hoch. Ausdauer beweist der 53-Jährige in der Freiwilligen Feuerwehr Naurath (Wald) und beim Wandern und Radfahren.

 Der "Feuer-Löscher": Seit 35 Jahren ist Franz Thömmes Feuer und Flamme für die Freiwillige Feuerwehr Naurath (Wald).Foto: Katja Krämer

Der "Feuer-Löscher": Seit 35 Jahren ist Franz Thömmes Feuer und Flamme für die Freiwillige Feuerwehr Naurath (Wald).Foto: Katja Krämer

"Die Kuh ist orientierungslos in der Küche des Nachbarhauses herum gerannt", erinnert sich Franz Thömmes an einen Großbrand im Oberdorf in Naurath (Wald). Zwei Häuser und drei Scheunen brannten 1968 lichterloh, und das ganze Dorf war auf den Beinen, um den Brandopfern zur Hilfe zu eilen. Auch der damals 16-jährige Franz Thömmes packte mit an. Weil dieses Ereignis ihm nicht mehr aus dem Kopf ging, und "weil es in Naurath so war, dass man mit 18 Jahren in die Feuerwehr ging", ist der Vater von Frank (33) und Tina (28) seit 35 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Naurath (Wald). Seit 25 Jahren ist der waschechte Naurather Wehrführer und stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde-Feuerwehr Hermeskeil. "Wir sind der einzige Verein im Ort und Mädchen für alles", sagt Franz Thömmes. Die 18 Aktiven und 14 Mitglieder der Jugendfeuerwehr richten die Kirmes aus, das beliebte Sommerfest im Juli und sie stellen den Maibaum. Bisher waren es nur "Kleinigkeiten", die die Naurather Feuerwehrmänner auf den Plan riefen. Um den Nachwuchs hat sich der Wehrführer frühzeitig gesorgt. Dass es in dem 230-Seelenort eine Jugendfeuerwehr gibt, geht auf "seine Kappe". Im Feuerwehrmann steckt auch ein Wanderer

Was macht einen guten Feuerwehrmann aus? "Er muss immer die Ruhe bewahren können", sagt der Opa von Leonie (3). Gelassenheit scheint Franz Thömmes in die Wiege gelegt worden zu sein. "Es bringt doch nichts, wenn man sich aufregt." Starke Nerven braucht der ausgebildete Autoschlosser schon von Berufs wegen: Er ist Busfahrer. Wenn Franz Thömmes nicht mit dem Bus unterwegs ist, oder sich um den Brandschutz vor Ort kümmert, ist er auf den fantastischen Waldwegen, die durch den Hochwald führen, unterwegs. Mit dem Mountainbike oder zu Fuß. Seine Lieblingsstrecke vor Ort ist der Weg, der über den "Schene Kamm" bis nach Schönberg führt. Einmal im Jahr kehrt er seiner Heimat den Rücken. "Dann machen wir Urlaub in Österreich." Auf die Frage, was sich der Wehrführer für die Zukunft der Naurather Feuerwehr wünscht, kommt die klare Antwort: "Endlich ein neues Feuerwehrauto." Der alte Transit, Baujahr 1972, habe bald ausgedient. "Der Antrag auf ein TSF-W wird in den nächsten Tagen bei der Verbandsgemeinde gestellt." Ob es klappen wird, weiß Franz Thömmes nicht. Seine Devise: "Nur mit der Ruhe, wir werden sehen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort