Der Ort putzt sich heraus

BEKOND. Weinbau, Kartoffeln und Obst spielen in Bekond eine wichtige Rolle. Sie werden dies auch am Wochenende bei der 800-Jahr-Feier der Gemeinde tun. Das Programm hält aber noch viele andere Leckerbissen bereit.

Welches 850 Einwohner zählende Dorf beherbergt schon ein Schloss in seiner Gemarkung? Bekond zum Beispiel. Deshalb ist es keine Frage, dass das Bauwerk und das es umgebende Gelände bei der 800-Jahr-Feier am Wochenende (29. bis 31. August) eine wichtige Rolle spielen. Im Schlosspark steht beispielsweise das Festzelt, in dem die große Weinprobe (Freitagabend) und das traditionelle "Krumpernfest" (Samstagabend) gefeiert werden. Die immer noch sehr landwirtschaftlich geprägte Gemeinde putzt sich derzeit heraus für die Jubiläumsfeiern, die in der "Historischen Straße" (Eröffnung Sonntag 11 Uhr) ihren Höhepunkt finden soll. An 50 Ständen wird die "gute, alte Zeit" wieder aufleben. Die Bürgerinnen und Bürger zeigen, wie das Leben ablief, als es noch keine modernen Maschinen und noch keine Unterhaltungs-Industrie gab. Ortsbürgermeister Paul Reh sieht mit Freude und Stolz, wie sich die Menschen für das große Fest engagieren. "Den letzten Kick hat vielleicht der Rheinland-Pfalz-Tag gegeben", erzählt er. Vor wenigen Wochen haben die Bekonder den Kreis Trier-Saarburg in Koblenz vertreten und dabei mit ihrem bekannten "Krumperndämpfer" für Aufsehen gesorgt. "Die Stimmung war toll", sagt Reh. "Die Leute wollen sich präsentieren." Dazu haben sie am Wochenende ausgiebig Gelegenheit. Teilweise, so Reh, haben die Bürger Keller und Scheunen ausgeräumt, um dort die Vergangenheit wieder lebendig werden zu lassen. Solche Feste bieten auch immer wieder die Gelegenheit, Dinge auf den Weg zu bringen, die ansonsten nicht angepackt würden. So wird der ehemalige Dorfbrunnen wieder seinem eigentlichen Zweck zugeführt - als Wasserspender. Das gute Stück aus dem 18. Jahrhundert war seit etwa 30 Jahren mit Blumen bepflanzt.Bürgermeister verspricht "Fest für die Familie"

"Ich kann mich noch daran erinnern, als die Frauen darin ihre Wäsche gewaschen haben", erzählt Alois Briesch. Er schaut von seinem Haus genau auf den Brunnen. Die Blumen fielen sicherlich auch angenehm ins Auge. Doch anscheinend warteten die Bekonder nur darauf, dass wieder Wasser fließt. "Viele, die hier vorbeikommen, sagen, es sei Zeit, dass er wieder als Brunnen dient", berichtet Beigeordneter Günther Ewen. Derweil ist Reinhold Kuhnen, seines Zeichens Maurer und Verputzer, dabei, das kleine Gemäuer wieder wasserdicht zu machen. "Er ist immer da, wenn man ihn braucht", lobt Ewen. Gleiches gelte für Norbert Morbach, der seinen Traktor immer wieder zur Verfügung stelle. Auch Günther Ewen stellt heraus, dass die Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag den Bekondern einen Begeisterungsschub gegeben habe. "Wir wollen möglichst viele Bekonder in das Fest einbeziehen", sagt Ortsbürgermeister Reh. Die "Historische Straße" wird fast ausnahmslos von Einheimischen gestaltet. Bei 50 Stationen und 850 Einwohnern lässt sich leicht herauslesen, welcher Aufwand getrieben wird. Ein wichtiger Faktor in der Organisation ist der Verein "Bekond aktiv", der das "Krumpernfest" organisiert. "Die 800-Jahr-Feier wird ein Fest für die Familie", verspricht der Ortsbürgermeister. "Es wird viel geboten." Die Familien aber auch alle anderen Besucher sollen aber auch in einer weiteren Hinsicht auf ihre Kosten kommen. "Essen und Trinken werden zu sehr zivilen Preisen angeboten", sagt Reh. Die Gemeinde verzichtet auch darauf, Eintritt zu nehmen. Man habe, so Reh, Sponsoren gefunden. Sie seien, so nichts Unvorhergesehenes passiere, Garant dafür, dass die Gemeinde kostenneutral über die Runden komme. Zur Sicherheit stünden im Etat allerdings 10 000 Euro bereit. Die Bekonder sind mit Eifer dabei, ihren Ort attraktiver zu machen. Sie freuen sich auf das Wochenende und hoffen auf viele Besucher. "Es wird Zeit, dass das Fest beginnt", sagt Günther Ewen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort