Dorfentwicklung Keller Schulerweiterung lässt auf sich warten

KELL AM SEE · Der Ortsgemeinderat Kell moniert, dass die Bauarbeiten an der Realschule plus noch nicht begonnen haben, und gibt grünes Licht für den Bau eines Funkmastes mit LTE-Technik.

 Wie die sanierte und erweiterte Realschule plus in Kell einmal aussehen soll, zeigen große Pläne an den beiden Unterrichtscontainern.

Wie die sanierte und erweiterte Realschule plus in Kell einmal aussehen soll, zeigen große Pläne an den beiden Unterrichtscontainern.

Foto: Herbert Thormeyer

Warum dauert das so lange mit dem Baubeginn zur Erweiterung und Sanierung der Realschule plus in Kell? Das wollte Ortsbürgermeister Markus Lehnen vom Gebäudemanagement der Kreisverwaltung in Trier wissen. Die Antwort wurde in der ersten Arbeitssitzung des Ortsgemeinderates vorgetragen.

Darin steht: Zur Vergabe der Planungsleistungen Haustechnik und Tragwerksplanung muss ein so genanntes VgV-Verfahren (Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge) durchgeführt werden. Am Ende des Verfahrens steht die Beauftragung der Fachingenieure, so dass im Anschluss mit der Ausführungsplanung des ersten Bauabschnitts begonnen werden kann.

Weiter heißt es: Parallel dazu werden die vorbereitenden Erdarbeiten zur Herstellung der provisorischen Schulhoffläche ausgeschrieben. Der Bauantrag für die Umstellung der vorhandenen mobilen Klassenräume muss noch erarbeitet und die Realisierung des zusätzlich angemeldeten Raumbedarfs der Schule, ein weiterer mobiler Klassenraum und eine Büroeinheit für die Schulsozialarbeiterin, noch ausgeschrieben werden. Die Umstellung der mobilen Klassenräume auf dem Grundstück ist für Frühjahr 2020 geplant. Die ersten Vergaben zum Neubau beziehungsweise der Erweiterung der Realschule plus sind für Herbst 2020 geplant.

„Die Schule hat einen enormen Schub bei den Anmeldezahlen erlebt und platzt jetzt aus allen Nähten“, stellte Ortschef Markus Lehnen zunächst zufrieden fest. Das sichere den Fortbestand. Dass allerdings die Bauarbeiten erst gegen Ende nächsten Jahres beginnen sollen, schmeckt weder ihm noch den Ratsfraktionen. Johannes Reitz sagte für die CDU: „Das geht mir zu langsam.“ Er sagte an den Schulstandorten Schweich, Konz und Saarburg, gehe sowas schneller und monierte „Kleinstschritte“ bei der Planung.

Carsten Lichtenknecker von der Wählergemeinschaft Dolch betonte: „Die Schule ist uns wichtig. Für sie müssen wir noch mehr Werbung machen.“ Dass Unterricht jedoch in mobilen Klassenräumen, wie die Container offiziell heißen, stattfindet, sieht Ortsbürgermeister Lehnen nicht als Nachteil. Patrick Krantz (SPD) plädierte dafür, die Eltern immer aktuell über den Sachstand auf dem Laufenden zu halten.

Deutlich schneller geht es mit einem neuen Funkmast, der am Ende der Römerstraße am Ortsrand errichtet werden soll. Mit Hilfe des Masts soll nicht nur das mobile Telefonieren sichergestellt werden, sondern auch der Internet-Zugang mit LTE-Technik möglich sein. Die Abkürzung steht für Long Term Evolution, der Mobilfunkstandard 4 G.

Lehnen informierte: „Die Telekom hat diesen Standort 497 über Normal Null ausgewählt. Es können auch andere Netzanbieter Antennen auf dem 40 Meter hohen Mast montiert werden.“ Die Strahlenbelastung liege weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Nutznießer sind auch die Feriengäste bei Landal und Teile Schillingens.

Der Keller Ortschef hätte auch Gegner dieser Technik in der Sitzung erwartet. Aber es waren keine gekommen. An Pachteinnahmen rechnet die Ortsgemeinde mit rund 3000 Euro im Jahr. Der Ortsgemeinderat gab sein O.K. einstimmig – bei einer Enthaltung von Patrick Krantz. Jetzt kann die Deutsche Funkturm GmbH aus Münster, Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, mit dem Bau des Funkmastes beginnen.

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