Der Pastor, die Kirche und das liebe Geld

Wenn es in einem echten Pfarrhaus so turbulent zugehen würde wie bei der Schauspieltruppe der Freiwilligen Feuerwehr Irsch, wäre das ein Skandal. Doch zum Glück ist das Stück "Im Pfarrhaus geht's rund" reine Fiktion. Das Publikum in der Sport- und Mehrzweckhalle Irsch war dennoch begeistert.

 Jenny (Lisa Hauser) gewährt dem Bauunternehmer und falschen Gottesmann (Peter Philipps) tiefe Einblicke. TV-Foto: Ludwig Hoff

Jenny (Lisa Hauser) gewährt dem Bauunternehmer und falschen Gottesmann (Peter Philipps) tiefe Einblicke. TV-Foto: Ludwig Hoff

Irsch/Saar. (LH) Dass der Pfarrer viel Geld braucht für die dringende Renovierung des Gotteshauses, blieb die einzige Gemeinsamkeit von Wirklichkeit und Theaterspiel. Das Boulevardstück "Im Pfarrhaus geht's rund", dargeboten von der Freiwilligen Feuerwehr Irsch, genannt "Die Feurigen", spielte in der Sport- und Mehrzweckhalle Irsch vor vollem Haus. Tatsächlich soll die Bausubstanz der Irscher Kirche in wenigen Monaten grundlegend saniert werden. Nur unterscheiden sich die Methoden der Geldbeschaffung auf der Bühne von denen des Irscher Pfarrers Peter Leick erheblich. Vor allem würde der nie ohne Geld von einem Besuch bei dem ehemaligen Trierer Bischof Reinhard Marx zurückkehren und sähe sich daher gezwungen, andere Wege der Geldbeschaffung zu beschreiten.

So war es der chronische Geldmangel, der dem Theaterstück seine Würze gab. Es gipfelte darin, dass ein "leichtes Mädchen" im Pfarrhaus versuchte, den Gottesmann nicht nur zu betören, sondern auch zu verführen. Doch es war nicht der Pfarrer, an den sie sich heranmachte, sondern ein Betrüger, der in Wirklichkeit ein Irscher Bauunternehmer war. Dem saß das Spendengeld gar nicht locker, weshalb ein wenig nachgeholfen werden musste.

Stolze Spende von 60 000 Euro



Am Ende der drei Stunden war schließlich doch Geld im Koffer. Dieser wurde allerdings mit einem leeren vertauscht. Doch - Ende gut, alles gut - zum Schluss freute sich der Pfarrer über eine Spende von 60 000 Euro. Des Pfarrers Haushälterin hatte das "Irscher Wunder" beschworen. Es war tatsächlich eingetreten. Unter der Regie von Günther Fisch und Jürgen Schu spielten Hans-Albert Goergen, Ute Dennemark, Dirk Benzschawel, Melanie Loch, Dietmar Adam, Peter Philipps, Ivonne Sintke und Lisa Hauser. Laut Wehrführer Franz Josef Benzschawel wird nachweislich seit 1929 bei der Irscher Feuerwehr Theater gespielt (der TV berichtete). Mit einem Teil des Eintrittsgeldes beteiligt sich die Feuerwehr an den Renovierungskosten für die Irscher Pfarrkirche.

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