Der Protest wird lauter

Die Wellener machen sich Sorgen wegen der Pläne der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ), die den Josef-Stollen mit Abfällen füllen wollen: Weil sie sich nicht umfassend genug informiert fühlen, haben sich Ortsansässige nun zur Bürgerinitiative "Für ein sauberes Wellen" zusammengefunden.

 Die TKDZ in Wellen verursachen Sorgenfalten auf den Stirnen der Ortsansässigen. Weil sie nicht genau wissen, wie die Stollenverfüllungs-Pläne des Werks aussehen, werden sie nun selbst aktiv. TV-Foto: Jürgen Boie

Die TKDZ in Wellen verursachen Sorgenfalten auf den Stirnen der Ortsansässigen. Weil sie nicht genau wissen, wie die Stollenverfüllungs-Pläne des Werks aussehen, werden sie nun selbst aktiv. TV-Foto: Jürgen Boie

Wellen. Sie haben Angst. Angst um die Gesundheit, Angst um die Natur, Angst, dass die Pläne einer Unternehmensleitung ihr Lebensumfeld verschlechtern könnten. Rund zehn Wellener Bürger haben sich zusammengetan, um ihren Widerstand gegen die Pläne der Führung der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) zum Ausdruck zu bringen. Sie sind der harte Kern der neu gegründeten Bürgerinitiative "Für ein sauberes Wellen", die sich gegen das Vorhaben richtet, den Josef-Stollen mit Versatzabfällen zu füllen (der TV berichtete). Der Kreis der unmittelbaren Unterstützer sei bereits groß, sagt Harro von Lieres, einer der Sprecher der Initiative.

Gemeinderat darf nur begrenzt informieren



Vor allem die Ungewissheit, welche Stoffe zum Verfüllen genutzt werden und welche Auswirkungen auf die Natur möglich sind, schürt die unterschiedlichen Spekulationen im Dorf. Da die TKDZ-Pläne im nicht-öffentlichen Teil der kommunalen Räte diskutiert werden, dürfen auch Gemeinderatsmitglieder aus Rechtsgründen die Bürger nur sehr grob informieren. Ortsbürgermeister Herbert Huber hat in Absprache mit der Verbandsgemeindeverwaltung ein Informationsschreiben aufgesetzt, das heute an die Haushalte verteilt wird und den Wellenern allgemeine Informationen zum Geschehen und dem Zulassungsverfahren bietet.

Von der Unternehmensleitung gibt es auch nach einer aktuellen TV-Anfrage keine Stellungnahme. Sie ließ verlauten, zunächst die Entwicklung abwarten zu wollen, um dann auf die Argumente der Initiative zu reagieren.

Kontakt zu Behörden und Nachbargemeinden



Die offene Kommunikation zwischen den Beteiligten und den betroffenen Menschen ist das Ziel der Bürgerinitiative. "Wir haben uns selbst aufgemacht, um zu recherchieren", sagt von Lieres. Sie haben Kontakt zu den involvierten Behörden aufgenommen und im Internet recherchiert.

Die Wellener möchten mit ihren Aktionen keine Einzelkämpfer bleiben. "Wir wollen auch den Kontakt zu den Bürgern der Nachbargemeinden intensivieren", sagt Initiativen-Sprecher Jens Thewke. Das Netzwerk soll nicht nur zusätzlich die Nachbarn aus Nittel und Temmels umfassen, sondern auch über die Mosel und die Landesgrenze hinweg bis nach Grevenmacher reichen.

Als erste konkrete Aktion plant die Initiative demnächst eine Bürgerversammlung, "bei der wir die Wellener so umfassend wie möglich informieren wollen", sagt von Lieres. Außerdem haben die Organisatoren eine Unterschriftenaktion ins Auge gefasst.

Wer sich über die Bürgerinitiative und ihre Aktivitäten informieren möchte, kann entweder Harro von Lieres unter Telefon 06584/992823 erreichen oder online auf der Seite www.sauberes-wellen.eu nachschauen.

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