Ayl/Ockfen/Wawern. Dass der Anschluss der Ortschaften Ayl, Ockfen und Wawern an das schnelle Internet so lange dauern würde, das hätten die Mitarbeiter des saarländischen Breitbandanbieters Inexio selbst nicht vermutet. "Wir haben uns auf ein Spiel eingelassen, dessen Ausgang wir so nicht erwarten konnten und das uns sehr leid tut", sagte Inexio-Gesellschafter Thorsten Klein in einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Wawern. "Inexio versorgt rund 200 Ortsnetze problemlos. In diesem Fall liegen alle erforderlichen Genehmigungen vor - außer denen des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) als Herr über alle erforderlichen Gestattungen, die Saar zu überqueren."

Der TV berichtete über die Problematik, das rechts der Saar liegende Glasfaserkabel "anzuzapfen" und mit den Ortsnetzen in Ayl, Ockfen und Wawern zu verbinden.

Klein: "Es gibt keine technischen Probleme, sondern nur Schwierigkeiten beim Gestattungsverfahren, in dessen Verlauf das WSA unter anderem das Fehlen von Unterlagen bemängelt hat." Auf die Publikumsfrage, welche Unterlagen denn gefehlt hätten, überraschte Klein mit der Auskunft: "Auf einem der zur Genehmigung einzureichenden Pläne war unser Kabel-Anhänger, der während der Montagearbeiten für drei Stunden auf dem WSA-Gelände hätte abgestellt werden müssen, nicht eingezeichnet."

Jetzt setzt Inexio auf eine Kabelführung entlang der Saarbrücke Kanzem-Wawern (der TV berichtete).

Die Auswirkungen dieses Gezerres bekam Klein in der Versammlung zu hören. Sie reichten vom heftigsten Vorwurf "Sie haben uns etwas verkauft (Breitband-Anschlüsse), was Sie noch nicht hatten" bis zur Frage nach dem voraussichtlichen Termin für den Anschluss.

Klein bat um Entschuldigung und wagte eine Prognose: "Alle Leerrohre, außer die auf dem WSA-Gelände, sind verlegt. Die Anschlusskästen sind aufgebaut. Bei zügiger Gestattung durch das WSA wird der Anschluss im zweiten Quartal 2011 sein."

Für einen Ausgleich finanzieller Nachteile und wegen eventuell notwendiger Beratungen über Vertragsverlängerungen oder Vertragskündigungen bei bisherigen Anbietern will Inexio sich laut Thomas Klein noch in diesem Jahr mit seinen Kunden in Verbindung setzen. Auch nehme Inexio in Kauf, dass Kunden von bereits geschlossenen Verträgen wieder zurücktreten wollten.

Wer als betroffener Kunde selbst Kontakt zum Internet-Anbieter Inexio aufnehmen möchte, kann das entweder per E-Mail an info@myquix.de tun oder unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/7849375 anrufen.

Wichtig ist jeweils die Angabe vom jeweiligen Standort, von Vor- und Zunamen, von Rufnummer und der zeitlichen Erreichbarkeit.