Der Spielplatz ist nur einen Klick entfernt

Wo sind die Lieblings-Spielorte der Kinder der Verbandsgemeinde (VG) Konz? Das wollten die Verwaltung und das Jugendnetzwerk wissen und haben 2009 das Projekt Kinderstadtplan ins Leben gerufen. Mitte des Jahres soll die Übersicht online verfügbar sein.

Konz. "Wenn man Kinder an einem Projekt beteiligt, dann sind sie schnell mit großem Interesse bei der Sache", sagt Dietmar Grundheber, pädagogischer Leiter des Jugendnetzwerks Konz. Zusammen mit der Verbandsgemeindeverwaltung hat das Jugendnetzwerk im vergangenen Jahr an der Vorbereitung eines Kinderstadtplans gearbeitet, der Mitte des Jahres online gehen soll. Dabei haben sie sich nicht auf ihre eigene Einschätzung verlassen, sondern die Experten für dieses Thema mit ins Boot geholt: die Konzer Kinder.

Rund 380 kleine Bewohner der gesamten Verbandsgemeinde haben sich beteiligt und sind mit Projekt-Maskottchen Max zu Streifzügen durch ihre jeweiligen Gemeinden oder Stadtteile aufgebrochen. "Die Resonanz war prima", sagt Grundheber. In jeder Gemeinde hätten die Kinder andere Lieblingsorte genannt. "Auch Orte, mit denen wir gar nicht gerechnet hätten."

So hätten sich einige in einem Wald ein Baumhaus gebaut oder Detektiv Max zu einem kleinen Flusslauf geführt, an dem sie besonders gerne spielen. "Unsere Perspektive war auf die strukturierten Plätze beschränkt", sagt Grundheber. Die Kinder hätten da teilweise einen ganz anderen Blickwinkel gehabt. Gleiches berichtet Annette Weber, Stadtplanerin der VG-Verwaltung. "Es war auffällig, dass die Kinder jeglichen Freiraum zum Spielen nutzen." Insofern sei die Verbandsgemeinde von der Umgebungsstruktur her gut gerüstet.

Allerdings hätten die Kinder auch teilweise auf verbesserungswürdige Orte aufmerksam gemacht. Ältere Spielplätze mit Klettergerüsten aus Metallstangen stehen beispielsweise nicht so hoch in der Gunst der kleinen Konzer, wie Dietmar Grundheber erzählt. "Diese Spielplätze sind überholt. Heutzutage steckt eine ganz andere Philosophie dahinter." Die Anregungen der Kinder sollen "nicht in der Schublade verschwinden", sagt Annette Weber. Wenn alle Ergebnisse des Projekts ausgewertet seien, sollen sie an die Räte weitergeleitet werden. Es solle eine komplette Spielraum-Konzeption erarbeitet werden, ergänzt Grundheber. Die Anstöße der Kinder bildeten dafür eine gute Datengrundlage.

Die visuelle Umsetzung soll dann Mitte des Jahres im Internet zu bewundern sein. "Wir haben uns für die Online-Variante entschieden, weil wir sie immer aktuell halten können", sagt Stadtplanerin Weber. Eine gedruckte Version soll es aber trotzdem geben. "Ganz ohne Druck geht es nicht", sagt sie. "Manchmal ist es ja auch nicht verkehrt, etwas in der Hand zu haben." Extra Kinderstadtplan: Über das gesamte Jahr 2009 waren die Verbandsgemeindeverwaltung und das Jugendnetzwerk Konz damit beschäftigt, die neun Konzer Stadtteile und die elf Gemeinden der VG mit den Kindern abzugehen, um so Lieblingsspielorte der Jungen und Mädchen zu erfahren. 380 Kinder haben sich im Laufe des Jahres beteiligt. Die Kosten für das Projekt liegen nach Angaben von Annette Weber bei rund 20 000 Euro, die teilweise durch eine Förderung des Landes finanziert wurden. Der Kinderstadtplan, der ab Mitte des Jahres auf der Webseite der VG ( www.konz.eu) verfügbar sein soll, richtet sich an Kinder und Jugendliche, deren Familien sowie Zugezogene. (ags)

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