Der Startschuss für ein neues Hallenbad

Am alten Standort wird ein neues Hallenbad gebaut. Das hat der Verbandsgemeinderat einstimmig beschlossen. Weiterhin offen ist jedoch, wie der Außenbereich gestaltet werden soll.

Konz. Die Stadt bekommt ein neues Hallenbad. Im Verbandsgemeinderat einigten sich alle Fraktionen einstimmig auf die fünf wesentlichen Eckpunkte des Großprojekts: Erstens: Der alte Standort im Bereich des Schulzentrums wird beibehalten. Zweitens: Das alte Bad wird nicht mehr saniert, sondern es entsteht ein kompletter Neubau. "Bei einer Sanierung weiß man nie genau, welche Überraschungen da noch kommen", sagte Verbandsbürgermeister Karl-Heinz Frieden. "Wir sollten den Raum ohne alte Zwänge nutzen."

Kooperation statt Konkurrenz



Drittens: Für die Energieversorgung des Hallenbades sollen möglicherweise Synergieeffekte mit den umliegenden Schulen genutzt werden. Viertens: Es wird eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken in Trier, die das Hallenbad dort betreiben, angestrebt. Zunächst sollen die Rahmenbedingungen für eine Kooperation geklärt und die Betriebssituation analysiert werden, bevor das Projekt in Konz konkret beschrieben wird. "Kooperation statt Konkurrenz, so Frieden. Fünftens: Das Ausschreibungsverfahren wird an ein fachkundiges Unternehmen übertragen. In diesem Zusammenhang wies Frieden die Ratsmitglieder auf die Notwendigkeit einer europaweiten Ausschreibung hin, da die Baukosten die hierfür notwendige Schwelle von fünf Millionen Euro deutlich überschreiten.

Zum Thema Kosten sagte SPD-Mitglied Helmut Ayl, man dürfe auch in der Zukunft nicht erwarten, dass eine Kostendeckung trotz hoffentlich steigender Besucherzahlen realistisch sei. "Entweder wir zahlen weiterhin oder es kann sich niemand mehr den Eintritt leisten." "Wir sind doch keine Träumer", entgegnete Friedhelm Schücker von der CDU. Was so ein Bad koste, sollte jedem Ratsmitglied bewusst sein.

Bisher entsteht durch das Hallenbad ein jährliches Defizit von 350 000 bis 400 000 Euro, umgerechnet auf knapp 100 000 Besucher pro Jahr entspricht das einem Zuschuss von etwa vier Euro pro Gast. Kämen demnächst bei gleichem Eintrittspreis mehr Gäste, würde das Defizit sinken. Frieden: "Von diesem Betrag wollen wir in Zukunft runterkommen."

Die Entscheidung der Ratsmitglieder betrifft nur den Neubau des Hallenbades, für den Außenbereich ist dagegen noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Hier stehen der Bau eines konventionellen Freibades oder eines Naturbades zur Diskussion. Nach einem Antrag der Grünen bekräftigten jedoch alle Ratsmitglieder, beide Alternativen in die weitere Planung einfließen zu lassen. Zur Zeit wird geprüft, ob der Bau eines Naturbades unter Berücksichtigung der angestrebten Besucherzahlen möglich ist. Dabei muss geklärt werden, ob die Wasserfläche groß genug werden kann, damit sie sich im Sommer auch bei hohen Besucherzahlen selbst regeneriert.

Meinung

Gemeinsam Zeichen setzen

Die Mitglieder des Verbandsgemeinderates haben entschieden. Einstimmig. Unter eine jahrelange Diskussion in allen Gremien scheint nun endgültig ein Schlussstrich gezogen zu sein. Warum diese Entscheidung so lange gedauert hat, weiß heute niemand mehr. Fakt ist: Sie haben einstimmig entschieden - für ein neues Bad, für eine Beibehaltung des alten Standortes, für ein Stück mehr Lebens-Wert in der Stadt. Jetzt gilt es, ebenso geschlossen und entschlossen die nächsten Schritte zu gehen. Ein Gutachten soll klären, ob ein Naturbad, das in der Umgebung einzigartig wäre, auf dem bestehenden Gelände überhaupt realisierbar ist. Denn wenn im Sommer zu viele Gäste kommen, kann so ein "Teich" schnell umkippen. Und ein Freibad, das bei strahlendem Sonnenschein wegen schlechter Wasserqualität geschlossen ist, braucht niemand. e.grosseastroth@volksfreund.de

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