Verwaltung Ein Jugendzeltplatz wird getestet

KONZ · Der Verbandsgemeinderat Konz erhält beim Thema Campingstätte für junge Leute Unterstützung aus dem Tälchen. Der Rat bringt zudem den geplanten Supermarkt in Nittel einen Schritt voran.

 Auf einem Jugendzeltplatz sind viele abwechslungsreiche Aktivitäten möglich. 

Auf einem Jugendzeltplatz sind viele abwechslungsreiche Aktivitäten möglich. 

Foto: Herbert Thormeyer

Seit September 2016 wird in Konz bereits darüber beraten, wie und wo ein Jugendzeltplatz eingerichtet werden könnte. Jetzt hat der SV Tälchen Krettnach dem Verbandsgemeinderat ein verlockendes Angebot unterbreitet. Bernhard Marx, CDU-Ratsmitglied und SV-Vorsitzender, sagt: „Wir wollen ein Pilotprojekt starten.“ Das heißt, zwei Jahre lang will der Verein einen Jugendzeltplatz im Bereich des Sportplatzes Niedermennig einrichten und organisieren. Damit sollen Erfahrungswerte gesammelt werden, denn die Verbandsgemeinde fürchtet, so Bürgermeister Joachim Weber: „Es ist nicht die Einrichtung selbst, sondern die Folgekosten, die niemand einschätzen kann.“ Deshalb werde die Verbandsgemeinde gerne auf dieses Angebot zurückgreifen.

Danach sollen die Gremien der Kommune erneut beraten. Zu prüfen, ob es weitere Gestaltungsmöglichkeiten gibt, beispielsweise die Renaturierung des Bachlaufs oder das Anlegen eines Minispielfelds, wurde gleich mit beschlossen.

Helmut Ayl (SPD) rät, den Betrieb versicherungstechnisch abzuklopfen. „Das soll an ein paar Euro nicht scheitern. Der Platz wird sowieso von der Unfallkasse geprüft“, sagt Verwaltungschef Weber.

Detlef Müller-Greis (FWG) sagt erfreut: „Herr Marx hat uns gerade aus einem Dilemma befreit.“ Eventuelle finanzielle Probleme können so kostengünstig gelöst werden. Ein Sportverein habe ja immer eine Haftpflichtversicherung. CDU- Fraktionsvorsitzender Josef Weirich stellt fest: „Wir unterstützen die Vereine ja auch, jetzt kommt etwas zurück.“ Es wäre ihm persönlich schwer gefallen, sich von der Idee eines Jugendzeltplatzes zu verabschieden. Jetzt könne nach zwei Jahren festgestellt werden, ob ein Bedarf da ist. Peter Lauterborn (SPD) dankt dem SV Tälchen für die zweijährige Entlastung der VG-Kasse.

Ein weiteres großes Thema im VG-Rat: Nittel und Wincheringen können gemeinsam in der aktuellen Fortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans der Region Trier zum kooperierenden Grundzentrum für die Bereiche Nittel, Onsdorf, Temmels, Wellen sowie Merzkirchen und Palzem werden. Es geht beim dafür nötigen Zielabweichungsverfahren darum, ob ein neuer Markt in Nittel nur 800 statt 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben darf. Um das zu sichern, hat der VG-Rat die Beantragung und Durchführung dieses Verfahrens bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord zu stellen.

Sascha Gottschalk von den Grünen befürchtet bei einem großen Markt „Kanibalisierungseffekte“ in einem ruinösen Wettbewerb an der Obermosel: „Deshalb werden wir dagegen stimmen.“ Auch seine Fraktionskollegin Sabrina Quijano Burchardt will keinen Markt mit 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche. VG-Chef Weber informiert: „Verträglichkeitsstudien werden das untersuchen.“ Ratsmitglied und Nitteler Ortsbürgermeister Peter Leo Hein (CDU) ist sicher: „Es findet keine Verdrängung statt.“ Am Markt selbst liege es nicht, sondern am Wettbewerb. Nittel sei seit sieben Jahren dran, diesen Markt zu ermöglichen. Das Zielabweichungsverfahren wird mit 22 Ja- und drei Neinstimmen bei zwei Enthaltungen beschlossen.

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