Des einen Leid, des anderen Freud'

Seit gestern Vormittag ist die Saar-Schifffahrt oberhalb des Hafens Dillingen in Richtung Saarbrücken eingestellt. "Bis auf Weiteres", so die Auskunft des Wasser- und Schifffahrts-Amtes Saarbrücken, müssen Schiffer wegen starker Eisbildung zwangsweise pausieren.

 Während der sechsjährige Nicholas den eisigen Winter genießt, muss sich so mancher Schiffer damit abfinden, dass die Schifffahrt teilweise eingestellt ist. TV-Fotos: Willy Speicher (1)/Privat (1)

Während der sechsjährige Nicholas den eisigen Winter genießt, muss sich so mancher Schiffer damit abfinden, dass die Schifffahrt teilweise eingestellt ist. TV-Fotos: Willy Speicher (1)/Privat (1)

Saarburg/Saarbrücken. Dieser für unsere Breitengrade ungewöhnlich harte Winter hinterlässt seine Spuren allerorts. Nicht allein zu Land haben so einige Berufsgruppen ihr Kämpfchen mit Väterchen Frost auszutragen. Inzwischen hat es auch die Schiffer auf einem Teil der Mosel und der Saar "erwischt". Während die Schleusen auf dem Mosel-Abschnitt zwischen Wintrich und Koblenz bereits am Sonntagabend geschlossen worden sind, gilt das Fahrverbot auf einem Stück der Saar seit gestern Vormittag, wie der TV am Montag auf Nachfrage erfuhr. "Auf der Saar war der Schiffsverkehr bis heute zwar behindert, aber noch durchgehend möglich", erklärte Rüdiger Englert, Fachbereichsleiter Schifffahrtwesen beim Wasser- und Schifffahrtsamt Saarbrücken, gestern. "Die zunehmend stärkere Eisbildung hat das Verbot jetzt jedoch erforderlich gemacht." Oberhalb des Dillinger Hafens stromaufwärts in Richtung Saarbrücken sei die Saar gesperrt. Der Fluss in entgegengesetzter Richtung sei nicht betroffen. Die Schleusen in Kanzem, Serrig und Rehlingen blieben offen. Für die unterschiedlich starke Eisbildung des Flusses spielten Faktoren wie die Fließgeschwindigkeit, das Windaufkommen sowie die Anzahl der Durchfahrten eine Rolle. Wie lange der Teilabschnitt gesperrt sein wird, sei nicht vorhersehbar. "Bis auf Weiteres, lautet unsere Angabe", sagte Englert. "Ich rechne damit, dass es in ein bis zwei Tagen deutlich wärmer wird, dann wird sich die Lage entspannen." Eine mehrtägige Sperrung habe es zuletzt im Winter 1996/97 gegeben. Für einen Großteil der Schiffer, die auf dieser Strecke verschiedene Umschlagprodukte für die saarländische Industrie transportierten, sei die Zwangspause arg. "Jeder Tag, den sie nicht fahren können, verursacht sehr hohe Kosten. Das tut richtig weh."

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