Des Teufels Advokat auf Seelenjagd

Irsch · Leben, Tod, Hass und Liebe - das Rockmusical dieser fünften Produktion des Teams "Licht ins Dunkel" hat alle Zutaten für eine gute Geschichte. Der besondere Leckerbissen im Kampf des Teufels um die Seele des Menschen ist die Musik von Genesis, die in der Mehrzweckhalle Irsch alle diese Facetten zum Klingen bringt.

Irsch. Das Wort Domino kommt vom lateinischen "dominus" und heißt Herr. Um Herrschen und Machtausübung geht es auch in der gleichnamigen Rockmusical- Produktion des Teams "Licht ins Dunkel", die jetzt in der Irscher Mehrzweckhalle Premiere feierte. "Domino" ist ferner ein Titel der britischen Superband Genesis. Ihre Musik, live gespielt, wechselt mit Szenen ab, in denen ein Richter entscheiden muss, ob dem Teufel die Seele eines Anwalts zusteht oder nicht.
Das Bühnenbild sieht schlicht aus. Zwei Tische, zwei Stühle, ein Pult, mehr braucht es nicht, um den Kampf zwischen Gut und Böse, Heimtücke und Rechtschaffenheit, darzustellen. Ein gewisser Lutz de Vil, im Hauptberuf Teufel, dargestellt von Michael Thees, hat sich vertraglich die Seele von Anwalt Justus Klockner gesichert, der von Florian Eckert gespielt wird. Die Frist läuft ab. Der Teufel fordert die Seele des Advokaten. Doch der wäre kein guter Jurist, wenn er nicht kämpfen würde. Ein Richter soll entscheiden.
Wie gut die Szenen zur Musik von Genesis (und umgekehrt) passen, ist verblüffend. "The Cage" (der Käfig) lässt erahnen, wie sich die innere Gefangenschaft des Anwalts anfühlt. Der Tag der Entscheidung wird mit "Tonight, tonight" umgesetzt.
Während die Band um Ideengeber und Autor Christian Müller spielt, frieren die Figuren in ihrer Szene regelrecht ein. Ein buntes Lichtspektakel huscht über die Bühne, während die Musiker hinter der transparenten Leinwand nur schemenhaft zu erkennen sind. Tragendes Element ist dabei die Stimme von Sänger Manuel Lothschütz, der zwar nicht die messerscharfen Stimmbänder eines Phil Collins besitzt, aber den Genesis-Klang verinnerlicht hat.
Eine von 300 Premieren-Zuschauern ist Sabine Ehlenz aus Wincheringen. Die 48-Jährige ist eigentlich kein Genesis-Fan, findet aber die Idee toll: "Die Stimme des Sängers ist einfach grandios." Thomas Siegert (44) aus Konz ist Fan und stellt fest: "Ich bin begeistert."
Froh, die Premiere geschafft zu haben, waren alle Akteure. "Die Tourdaten stehen noch nicht fest. Im nächsten Jahr werden wir das Musical auf jeden Fall weiterspielen", kündigte Christian Müller an.
Bis dahin können sich alle, die einen Vertrag unterschreiben, überlegen, ob sie nicht doch besser das Kleingedruckte lesen sollten. Der Sinnspruch "Der Teufel steckt im Detail" hat damit jetzt eine weitere Bedeutung bekommen.

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