Deutlicher Sieg für Karl-Heinz Frieden bei VG-Bürgermeisterwahl in Konz
Konz · Karl-Heinz Frieden (CDU) hat Sascha Gottschalk (Die Grünen) bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Konz klar hinter sich gelassen. Fast 70 Prozent der Bürger stimmten am Sonntag für den Amtsinhaber.
Eine letzte Wählerin hetzt um 18.03 Uhr am Sonntag ins Konzer Rathaus. Sie will ihre Stimme noch abgeben, ist aber zu spät dran. Die Auszählung hat gerade begonnen. Als um 18.15 Uhr die erste Hochrechnung für die Landtagswahl eintrudelt, ist noch kein Stimmbezirk in der VG Konz ausgezählt. Erst um 18.53 Uhr kommt das erste Ergebnis zur Bürgermeisterwahl - aus dem Gasthaus Fischer in Tawern-Fellerich. Obwohl dort nur 119 von 25.401 Stimmberechtigten in der VG wählen, entspricht das Ergebnis exakt dem Endergebnis für die Bürgermeisterwahl: Amtsinhaber Karl-Heinz Frieden (CDU) hat gewonnen. Er bekommt in Fellerich 67,5 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Sascha Gottschalk (Die Grünen) 32,5 Prozent. Nach Auszählung aller Bezirke um 21.45 Uhr stehen fast die gleichen Zahlen hinter den Kandidaten, obwohl statt der 119 inzwischen 15.313 Stimmzettel ausgezählt worden sind (67,4 Prozent und 32,6 Prozent).
Viele Gratulanten feiern mit
Das deutliche Ergebnis verleitet die große Zahl der Gratulanten im Bürgermeisterbüro dazu, schon gegen 19.30 Uhr die erste Weinflasche zu öffnen und mit dem strahlenden Sieger anzustoßen. Frieden darf die VG acht weitere Jahre führen. Darüber freuen sich seine Wegbegleiter. Neben seinem Amtsvorgänger Winfried Manns, der heute als Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz tätig ist, gehören der CDU-Landtagskandidat Bernhard Henter, der ehemalige Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Walfried Heinz, und der Vorsitzende der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung, Hartmut Schwiering, zu den ersten Gratulanten.
Als klar ist, dass Frieden deutlich gewonnen hat, sagt der strahlende Sieger im Gespräch mit dem TV: "Ich habe das Rennen gemacht und freue mich sehr, dass die Bürger mir das Vertrauen entgegenbringen und mir acht weitere Jahre den Auftrag gegeben haben, die Verbandsgemeinde voranzubringen." Er schiebt hinterher: "Ich fühle mich auch denen verpflichtet, die mir die Stimme nicht gegeben haben." Er sei ein Bürgermeister für alle Bürger der VG und nicht nur für seine Wähler. Frieden verspricht, dass er weiter gute Arbeit leisten wolle.
Dass der amtierende Verwaltungschef die Wahl gewonnen hat, ist keine große Überraschung. Schließlich war Gottschalk schon 2014 bei der Wahl des Bürgermeisters der Stadt Konz Frieden unterlegen. Lag Gottschalk damals noch bei 35,1 Prozent, sind es nun 32,5. Trotz der Niederlage ist Gottschalk nicht unglücklich: "Ich bin durchaus zufrieden mit dem Ergebnis", sagt er zum TV. "Das war eine ernsthafte Kandidatur mit einem ernsthaften Programm. Und es gibt Wähler, die mir dabei gefolgt sind, was mich sehr freut." Gottschalk hält es für wichtig, dass die Bürger die Gelegenheit hatten, sich zwischen zwei Kandidaten zu entscheiden und ihr demokratisches Wahlrecht auszuüben statt sich zwischen dem Amtsinhaber und einem "Nein" entscheiden zu müssen.
Der Grünen-Kandidat gibt Frieden schon jetzt einen Arbeitsauftrag mit auf den Weg: "Ich würde mich freuen, wenn Bürgermeister Frieden den ein oder anderen Punkt aus meinem Wahlprogramm übernehmen würde."
Erfreulich für alle im Rathaus ist, dass die Wahlbeteiligung deutlich höher ist als vor acht Jahren bei der vorhergehenden VG-Bürgermeisterwahl. Diesmal haben 66,1 Prozent der Wahlberechtigten in der VG ihre Stimme abgegeben, 2008 waren es nur 39,53 Prozent. Damals war allerdings nicht zeitgleich eine Landtagswahl angesetzt. Das dürfte die Wahlbeteiligung deutlich nach oben getrieben Meinung
Ergebnis bringt Kontinuität
Karl-Heinz Frieden (CDU) ist der alte und neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Konz. Damit bleibt die größte VG im Kreis Trier-Saarburg weiterhin in CDU-Hand. Das war so zu erwarten.
Gegenkandidat Sascha Gottschalk (Die Grünen) hatte schließlich von Anfang an nur Außenseiterchancen, die Wahl zu gewinnen. Dass er nun … … Prozent geholt hat, ist ein Achtungserfolg - mehr nicht. Gottschalk kann sich nun darauf konzentrieren, grüne Politik als Fraktionschef im VG-Rat einzubringen. Dort konnte die Öko-Partei mit Unterstüzung der anderen Fraktionen auch schon den ein oder anderen Stein anstoßen.
Frieden hingegen ist sich seiner Position nun für acht weitere Jahre sicher. Er kann seine politischen Ziele weiter verfolgen. Ganz oben in seiner Prioritätenliste stand immer die Bildungs- und Familienpolitik. Er beteuert regelmäßig, wie wichtig es ihm sei, die VG familien- und kinderfreundlich zu gestalten. Einige Erfolge hat er dabei trotz der schwierigen Finanzlage der Stadt und den Dörfern auch schon erzielt. Die Betreuungsquote in den Kitas ist im Landesvergleich überdurchschnittlich. Und in Friedens Amtszeit haben mehrere Grundschulen in der VG Ganztagsangebote eingerichtet. An diese Errungenschaften muss er anknüpfen. Nachholbedarf gibt es in der VG Konz aber zum Beispiel beim öffentlichen Nahverkehr. Da muss Frieden dicke Bretter bohren, um einige Orte besser an das Netz anzuschließen.
c.kremer@volksfreund.deInformationen zur Verbandsgemeinde
Die Verbandsgemeinde (VG) Konz besteht aus der Stadt Konz und elf Dörfern. Insgesamt leben dort laut den aktuellsten Daten von rlpdirekt.de (Stand 29. Februar 2016) etwas mehr als 32.327 Menschen.
Mit dieser Einwohnerzahl gehört sie zu den fünf größten der 150 rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden. Die VG erstreckt sich zwischen Trier und Obermosel (Nittel), Luxemburg und Saar (Wiltingen) sowie der Hochwald-VG Kell am See. Die meisten Bürger (18.538) wohnen in der Stadt Konz. Sie besteht aus der Kernstadt mit Karthaus und Roscheid sowie den Stadtteilen Könen, Oberemmel, Tälchen, Kommlingen und Filzen/Hamm.
Die Saardörfer sind berühmt für ihre Rieslinge. In der Stadt mündet die Saar in die Mosel. Konz hat eine große Eisenbahntradition. Es gibt vier Bahnhaltepunkte, somit ist Konz Knotenpunkt für die Zugstrecken zwischen Koblenz Trier, Luxemburg, Saarbrücken und Perl. Zudem war Konz zur Römerzeit Standort eines Kaiserpalasts. In Tawern steht zudem eine große wiederaufgebaute Tempelanlage. Bisherige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz
Alle bisherigen Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Konz sind oder waren CDU-Mitglieder. Bis 1975 war Michael Kutscheid im Amt, von 1960 bis 1968 als Amtsbürgermeister und später als Bürgermeister der VG. 1975 bis 1992 folgte Hermann Hendricks. Von 1992 bis 2008 war Winfried Manns der Chef im Konzer Rathaus. Er war 2001 der erste Bürgermeister, der in einer Urwahl gewählt wurde. Vorher hatte der VG-Rat die Verwaltungschefs gewählt. Nachdem Manns den Posten als Verbandsdirektor beim Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz übernommen hat, wurde Karl-Heinz Frieden Verwaltungschef. Er leitet die Geschicke der VG seit dem 1. Oktober 2008.