Deutsch lernen, basteln und die neue Heimat erkunden

Konz · Vor zehn Monaten kam Thagreed Saad als Flüchtling nach Konz. Jetzt unterstützt die Syrerin die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung bei dem Projekt "Flüchtlingsfrauen mit Kindern sprachlich und kulturell stark machen". Ende Februar geht es los.

 Starten das Projekt für Flüchtlingsfrauen: die Syrerin Taghreed Saad (2.v.r.), Ingrid Wecker vom Verein Kleine Pyramide (2.v.l), Thomas Kürwitz, Schulleiter und stellvertretender Vorsitzender der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung (3.v.l.), Stiftungschef Harmut Schwiering (r.) und Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (links). TV-Foto: Matthias Willems

Starten das Projekt für Flüchtlingsfrauen: die Syrerin Taghreed Saad (2.v.r.), Ingrid Wecker vom Verein Kleine Pyramide (2.v.l), Thomas Kürwitz, Schulleiter und stellvertretender Vorsitzender der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung (3.v.l.), Stiftungschef Harmut Schwiering (r.) und Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (links). TV-Foto: Matthias Willems

Foto: Matthias Willems (mwi), M.Willems ("TV-Upload Willems"

Konz. Die 37-jährige Thagreed Saad kam im April vergangenen Jahres aus Syrien über die Türkei nach Konz. Die deutsche Sprache beherrscht sie bereits recht gut. Englisch spricht sie dank ihres Studiums der Englischen Literatur fließend. In ihrem Lebenslauf findet sich ein Diplom in Marketing und Verkaufsstrategie. Durch ihre Arbeit reiste sie viel. Und sie gab Kindern in ihrer Heimat Englischunterricht. Mit dieser Erfahrung möchte sie nun Frauen aus arabischen Ländern helfen, die nach Deutschland kommen und oft einen Kulturschock erleiden.
Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung verfolgt mit dem von ihr getragenen Projekt das Ziel, in Konz die Integration möglichst vieler Flüchtlingsfrauen und ihrer Kinder zu erleichtern. Das Hauptaugenmerk liegt auf der sprachlichen und kulturellen Ebene, wie der Stiftungsvorsitzende Hartmut Schwiering sagt.
Entwickelt und pädagogisch geleitet wird das Projekt von Thomas Kürwitz, dem Schulleiter der Grundschule St. Johann und gleichzeitig stellvertretender Stiftungsvorsitzender, sowie von Ingrid Wecker, Vorsitzende des Vereins "Kleine Pyramide", der sich seit Jahren für hilfsbedürftige Kinder in Ägypten engagiert. Sie hat lange in Ägypten gelebt und verfügt über arabische Sprachkenntnisse.
Daneben arbeiten Lehrerinnen sowie Lese-Lern-Patinnen der Stiftung an dem Projekt mit. An vier Tagen soll es jeweils rund zweistündige Treffen für die Frauen geben. Nicht nur Sprachunterricht, auch gemeinsame Erlebnisse wie Wandern, Basteln oder das Kennenlernen der neuen Heimat sind geplant.
Nach Möglichkeit sollen an zwei Tagen in der Woche auch die Kinder daran teilnehmen. Für sie gibt es bereits an den Grundschulen St. Johann und St. Nikolaus sowie an der Realschule plus Deutschunterricht.
Die finanziellen Mittel zur Umsetzung der Projekte stammen von zahlreichen Spendern. So haben Schüler der Realschule plus und der Fachoberschule Konz 2400 Euro mit Waffelverkäufen erwirtschaftet. 3700 Euro kommen aus dem Bundesprogramm "Demokratie Leben". Auch die Stadt Konz unterstützt das Projekt, etwa bei der Ansprache von Flüchtlingsfamilien. mwi

Das Projekt für Flüchtlingsfrauen startet am Samstag, 20. Februar, im Konzer-Doktor-Bürgersaal mit einem Begrüßungsfest. Vom 1. März an finden dienstags und donnerstags ab 14 Uhr und mittwochs und freitags ab 15 Uhr dort die Treffen statt.

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