Gleichzeitig stellt dieser Kulturtermin den zweiten großen Teil innerhalb der von Barth für dieses Semester festgelegten VHS-Schwerpunkt-Reihe unter dem Motto "Land der Dichter und Denker!?" dar. Den altehrwürdigen deutschen Dichtern und Denkern und der Frage, inwieweit diese Kultur heute noch positive Einflüsse auf unsere Gesellschaft haben kann, will die VHS mit diesem Thema nachgehen. Das Schwerpunkt-Thema soll nach Vorstellung Anette Barths stets Anknüpfungspunkt "für eine Reflexion des momentanen gesellschaftlichen Zustands sein". In einem Gespräch mit dem TV Ende Januar erläuterte sie: "Das Ausrufezeichen soll betonen, dass wir in Deutschland eine wunderbare Kultur und damit auch Identität haben. Das Fragezeichen soll aufwerfen, was wir eigentlich aus diesem Gut machen." So werden die "Dichterpflänzchen", ein Poesiekreis mit bis zu zehn Mitwirkenden aus dem Rhein-Main-Gebiet, am Samstag um 17 Uhr das Rezitationsprogramm mit dem Titel "Die schöne Kunst und der freie Staat" in der Glockengießerei Mabilon bringen. Die Truppe wird versuchen, "anhand des Gedichtes ,Die Künstler' Schillers Ästhetik und deren Bedeutung für die Umsetzung des freien Vernunftstaates darzustellen", heißt es in der Programmankündigung. Alles dreht sich um den Mauerfall

Im Anschluss, um 19 Uhr, treten an gleicher Stelle die in der Region durchaus bekannten "fabuLyriker" mit Anke Kramer, Frauke Beling, Gunnar Pietsch und Timo Filke auf. In ihrem Programm "Uneinheitlich einheitlich" befassen sich die vier mit der Thematik "Mauerfall". "Mit uneinheitlich einheitlich wird das Leben und die Einstellungen der Menschen im erst geteilten und dann wiedervereinten Deutschland auf die Bühne gebracht", beschreiben sie. Gedichte - unter anderem von Heinz Kahlau und Volker Braun - und kabarettistische Texte zum Thema wird die Truppe szenisch darstellen. Gäste einer sonntäglichen Talk-Show in der Glockengießerei werden die Herren Lessing, Schiller und Mendelssohn sein. Ab 11 Uhr wird sich das Trio den kritischen Fragen der "Dichterpflänzchen" stellen. So wird in Anlehnung an die "Thesen" der Dichter darüber diskutiert werden, ob für den Menschen nur die Sonnenseite des Lebens zählt und ob er nur ein biologischer Computer ist, den man nach Belieben an- und abstellen darf. Jeweils etwa eineinhalb Stunden werden die Programme dauern. "Zielgruppe könnten natürlich auch Jüngere sein", sagt Anette Barth. "Besonders das zeitgenössische Programm der fabuLyriker ist für sie ja nachvollziebar. Ich hoffe nur, dass wirklich auch Jüngere das Angebot nutzen." Samstag, 13. Mai, 17 Uhr: "Die schöne Kunst und der freie Staat", 19 Uhr: "Uneinheitlich einheitlich". Sonntag, 14. Mai, 11 Uhr: "Die Bestimmung des Menschen". Karten für 5 Euro pro Tag gibt es an der Abendkasse.