Dicke Brocken sind Steine des Anstoßes

Wellen · In Wellen gibt es Ärger um die Außengestaltung der Kindertagesstätte. Ortsbürgermeister Hans Dostert hat ohne Absprache mit dem Gemeinderat eine Firma mit der Neugestaltung des Außengeländes beauftragt. Die SPD kritisiert dieses Vorgehen heftig.

 Um diese Steine wird im Gemeinderat Wellen heftig gestritten. TV-Foto: Nora John

Um diese Steine wird im Gemeinderat Wellen heftig gestritten. TV-Foto: Nora John

Im Gemeinderat in Wellen herrscht dicke Luft. Die SPD wirft Ortsbürgermeister Hans Dostert einen Alleingang vor und droht im Verlauf der Sitzung sogar mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Anlass ist das Außengelände des Kindergartens, das neu gestaltet wird. Der Gemeinderat stimmt dieser Planung trotz heftiger, kontroverser Diskussion und anders lautender Empfehlung des Bauausschuss zu.

Für die Kleinkinder soll alles fertig sein



Dostert hatte in den Sommerferien ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat die Arbeiten für das Außengelände an die Firma Annen aus Ollmuth vergeben. Der Bürgermeister begründet diese Vorgehensweise im Rat mit der Dringlichkeit. Denn nach den Ferien sollten die Arbeiten abgeschlossen sein, um die Kinder, insbesondere die Unter-Dreijährigen, nicht zu gefährden.

Er habe sich mit seinem Anliegen an die Verbandsgemeinde gewandt. Diese habe nach Rücksprache mit dem Ministerium in Mainz zugestimmt, einen Auftrag für die Arbeiten zu vergeben. Dostert gibt zu, hier einen Fehler gemacht zu haben. "Ich wusste nicht, dass ein Ratsbeschluss notwendig ist." Er sei aufgrund der Zustimmung der Verbandsgemeinde sicher gewesen, das Richtige zu tun.

Von Februar bis Juni sei vonseiten der Verbandsgemeinde nichts passiert, begründet Dostert die Dringlichkeit. Auch hier gibt er ein Versäumnis zu. "Ich war naiv, so lange abzuwarten und nicht nachzufragen", sagt er. Die Planung für das Außengelände sei mit dem Kindergartenpersonal abgestimmt. Große Meskalithbrocken dienen als Abgrenzung der Rasenfläche. Der alte morsche Rutschenturm wurde durch einen Erdwall ersetzt.

Margret Schmitt kritisiert nicht nur die Vorgehensweise des Ortsbürgermeisters, sondern auch die Art der Gestaltung. Vor allem die großen Mes-kalithbrocken hält sie für diesen Zweck für völlig ungeeignet.

Diese nehmen ihrer Ansicht nach zu viel Platz von dem ohnehin kleinen Gelände weg und seien zudem zu gefährlich für die Kinder. Sie hätte eine Rasenfläche mit einem Holzzaun bevorzugt. Es habe keine Alternativplanung gegeben, kritisiert Schmitt. Nach ihrer Aussage gab es ausreichend Zeit, über die Planung zu diskutieren. Von der angedrohten Dienstaufsichtsbeschwerde habe man bisher noch abgesehen, sagt Schmitt nach der Gemeinderatssitzung.

Ende September soll das Außengelände des Kindergartens fertig sein. Wie Dostert mitteilt, ist bereits für den 30. September ein Termin mit der Gemeinde-Unfallversicherung anberaumt, um die Anlage abzunehmen.

Bei den Kosten liege man noch 5000 Euro unter den geplanten Kosten von 40 000 Euro für Innen- und Außenbereich. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt um die 3000 Euro. Die Arbeiten im Innenbereich wurden schon in den Osterferien dieses Jahres abgeschlossen.

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