Dicke Brummis kommen von Westen nicht rein - Langer Umweg für LKW-Fahrer über Serrig

Serrig · Für Laster, die höher als 3,50 Meter sind, existiert keine Zufahrt für Serrig von der Bundesstraße 51 aus. Bäcker Franz Meier stellt das vor Probleme mit seinen Zulieferern. Auch für andere Unternehmer ist die fehlende Zufahrt ein Thema. Ortsbürgermeister Egbert Adam hat die Prüfung einer möglichen Lösung in die Wege geleitet.

Dicke Brummis kommen von Westen nicht rein - Langer Umweg für LKW-Fahrer über Serrig
Foto: (h_sab )

Serrig. Wenn Franz Meier seine Zutatenbestellungen für seine Bäckerei in Serrig plant, muss er sich nicht groß Gedanken machen, wo er bestellt. Meier: "Mir bleibt nur noch ein einziger Lieferant. Auf den bin ich angewiesen." Die anderen möglichen Lieferanten würden es ablehnen, in die Serriger Martinusstraße zu fahren.

Der Grund: Sie müssten - beispielsweise aus Richtung Saarburg kommend - über Irsch und Zerf einen 20 Kilometer langen, bergigen Umweg in Kauf nehmen, denn die beiden Zufahrten zu Serrig sind für große Gefährte gesperrt. Die Bahnunterführung in der Hauptstraße im nördlichen Ortsteil ist nur freigegeben für Fahrzeuge unter 3,50 Meter. Die Martinusbrücke in Serrig-Süd darf nur passiert werden von Fahrzeugen, die leichter als 7,5 Tonnen und niedriger als 2,45 Meter sind.
Meier sagt: "Das Problem ist noch nicht existenzbedrohend, aber es macht das Geschäft schwierig." Seine Forderung nach einer Zufahrt für Schwerlastverkehr untermauert Meier mit dem Hinweis, dass er für seinen Betrieb mit Filialen in Trassem und Ayl und insgesamt neun Vollzeitstellen Gewerbesteuer zahle. Dann müsse die öffentliche Hand auch gewährleisten, dass die Infrastruktur stimme, sagt Meier."Wir sind an einer Lösung dran"


Er ist nicht der einzige Serriger Unternehmer, der Verbesserungsbedarf sieht. Ralph Müller, dessen Zimmerei von der B 51 aus gesehen zwar diesseits der Bahnlinie liegt, muss mit seinen großen Gefährten derzeit zu einer Baustelle oberhalb von Serrig fahren, also auch den Umweg nehmen. Er sagt: "Man kommt mit großem Gerät einfach nicht von einer auf die andere Dorfseite. Es wäre wünschenswert, wenn sich da mal was täte."
Meier hat die fehlende Zufahrt bereits mit dem Ortsbürgermeister, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde und dem Landrat thematisiert und sagt: "Ich komme nicht voran. Entweder habe ich nur vage Aussagen oder gar keine Antwort bekommen."

Der TV hat bei Egbert Adam nachgehakt. Der Ortschef, an den sich bereits mehrere Unternehmer wegen des Themas gewandt haben, sagt: "Wir sind an einer Lösung dran." Ziel sei es, die Hauptstraße unter der Bahnbrücke abzusenken, so dass die Unterführung künftig eine Durchfahrtshöhe von vier statt 3,50 Metern aufweise.
Eine solche Fahrbahnabsenkung sei günstiger als eine Brückensanierung, sagt der Ortschef, der Ingenieur ist. Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier seien bereits in Serrig gewesen, um die Situation in Augenschein zu nehmen. Da die Brücke, die um 1900 errichtet wurde, der Deutschen Bahn gehört, hat Adam dort die Pläne für das Bauwerk besorgt. Sie liegen dem LBM laut Ortsbürgermeister vor und zeigten, dass das Gewölbe neben der Straße tief genug gründe, um die Fahrbahn entsprechend abzusenken. Adam: "Wir warten jetzt auf das Ok des LBM, ob das technisch machbar ist."Kreis: dringliches Problem

Dicke Brummis kommen von Westen nicht rein - Langer Umweg für LKW-Fahrer über Serrig
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 Bäcker Franz Meier mit seinem Buch für Bestellungen.

Bäcker Franz Meier mit seinem Buch für Bestellungen.

Foto: (h_sab )


Anschließend solle ein Büro durch Bohrungen überprüfen, ob das Gebaute tatsächlich mit den Plänen übereinstimme. Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des LBM, bestätigt auf TV-Anfrage, dass der Ortsbürgermeister Ende 2015 angefragt hat, ob eine Absenkung der Hauptstraße unter der Brücke möglich sei, damit Drehleiterfahrzeuge der Feuerwehr und Betonmischfahrzeuge sie nutzen könnten. Wann der LBM seine Prüfung abgeschlossen habe, konnte er gestern nicht sagen. Was die Finanzierung angeht, ist sich der Serriger Ortschef nach einem Gespräch mit dem Landrat sicher: "Der Kreis, der für die Straße zuständig ist, sieht eine Lösung des Problems als dringlich an und wird sich dem nicht verwehren."

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