Die Bahnhofer packen an

Niederkell · Aus einer lockeren Interessengemeinschaft ist im Manderner Ortsteil Niederkell ein Verein entstanden. Die Mitglieder haben bereits einiges vor.

 Sie halten zusammen für ihren Ort: Herbert Hector, Rainer Otten, Thomas Kopp und Marius Barbian (von links) haben beim Amtsgericht in Wittlich als Die Bahnhofer die Aufnahme ins Vereinsregister beantragt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Sie halten zusammen für ihren Ort: Herbert Hector, Rainer Otten, Thomas Kopp und Marius Barbian (von links) haben beim Amtsgericht in Wittlich als Die Bahnhofer die Aufnahme ins Vereinsregister beantragt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Niederkell Tim Kohley hatte vor neun Jahren eine Idee: Ein Weihnachtsmarkt sollte den Manderner Ortsteil Niederkell beleben, fand der heutige Ortsbürgermeister. Eine Gruppe von Bürgern packte die Sache an und schon war eine neue Tradition geboren.
"Mit den Erlösen haben wir den Markt über die Jahre immer besser ausgestattet, zum Beispiel mit den schönen Holzhütten", erklärt Rainer Otten. Er wird der 1. Vorsitzende des neuen Vereins "Die Bahnhofer", der gerade im Vereinsregister beim Amtsgericht in Wittlich eingetragen wird.
Warum nicht Die Niederkeller? "Der Alte Bahnhof prägte über Jahrzehnte den Ortsteil. Niederkeller wohnen dort, wo der Bahnhof ist", erklärt sein Stellvertreter Thomas Kopp. So werde das bis heute wahrgenommen und jeder wisse, wer gemeint ist. "Der ist doch längst abgerissen", führt Herbert Hector die Erklärung fort. Der 89-Jährige ist Alterspräsident und Ehrenvorsitzender, noch bevor die Gründungsbestätigung vom Amtsgericht eingetroffen ist. "Da nehmen wir immer den Ältesten im Dorf", sagt der 2. Vorsitzende, Marius Barbian.
Der Unterschied zu früher ist: In diesem Jahr werden zum ersten Mal Gewinne erwartet, und die müssen ja ordentlich verwaltet werden. Deshalb wählten die 14 Gründungsmitglieder den Verein als juristische Person, um eine rechtlich solide Basis aller künftigen Aktivitäten zu haben.
Bei den 14 soll es nicht bleiben. "Wir hoffen auf mindestens 20 weitere Mitglieder", sagt Otten. Rund 80 Einwohner hat Niederkell. Wer Mitglied ist, müsse auch anpacken, nicht nur beim Weihnachtsmarkt, sondern auch erstmals bei einem Sommerfest, das im August auf dem Dorfplatz stattfinden soll. Es kann dann auch als Dankeschön für alle bisherigen Helfer im Dorf verstanden werden.
Erlöse werden Vereinen der Umgebung gestiftet, die Jugendarbeit betreiben. "Damit bleibt das Geld in der Region", sagt Otten. Außerdem könne der Dorfplatz fürs Feiern noch besser mit Strom- und Wasseranschluss, Grillstelle oder einer Materialhütte ausgestattet werden.
Thomas Kopp appelliert an alle Niederkeller (Bahnhofer), im Verein mitzumachen. Persönlich wollen die Vorstände den Verein in jedem Haus vorstellen und Fragen beantworten, aber auch Ideen sammeln, wie das örtliche Brauchtum wieder mehr zur Geltung kommen könnte.
Der Vorstand will sich deshalb auch mit regionalen Heimatforschern, wie etwa Dittmar Lauer aus Kell, in Verbindung setzen. "Wir wollen die Historie des Dorfes sichtbar machen", lautet das erklärte Ziel von Rainer Otten und seinem Vorstand.
Fragen beantwortet Rainer Otten telefonisch unter 06589/2255.
Extra: DER VORSTAND


Ehrenvorsitzender: Herbert Hector (89); 1. Vorsitzender: Rainer Otten; 2. Vorsitzender: Marius Barbian; Kassierer: Thomas Kopp; Schriftführerin: Tanja Berens; Beisitzer: Maximilian Barbian und Dirk Thommes.

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