Die besten Jungwinzer schenken zum Konzer Wein- und Heimatfest ein

Konz · Junge Weinbauern aus der Region haben ihre Tropfen einer Fachjury präsentiert. Die Gewinnerweine werden beim Konzer Heimat- und Weinfest angeboten. Erstmals konnten sich auch Luxemburger am Wettbewerb beteiligen.

 Noch halten die Organisatoren die Schiffe für die beiden Gewinner in den Händen: Maximilian von Kunow (von links), Florian Michels, Tom Schumacher, Stefan Müller, Sarah, Dennis und Nicole Schmitt sowie Johannes Peters fiebern schon dem Heimat- und Weinfest entgegen. TV-Foto: Nathalie Hartl

Noch halten die Organisatoren die Schiffe für die beiden Gewinner in den Händen: Maximilian von Kunow (von links), Florian Michels, Tom Schumacher, Stefan Müller, Sarah, Dennis und Nicole Schmitt sowie Johannes Peters fiebern schon dem Heimat- und Weinfest entgegen. TV-Foto: Nathalie Hartl

Foto: (h_ko )

Die Jury des Jungwinzer-Wettbewerbs, der im Rahmen des Konzer Wein- und Heimatfests ausgerichtet wird, hatte allerhand zu tun: 56 Weine von Saar und Mosel hat sie getestet. Die vier besten Tropfen hat sie bei der Blindverkostung gekürt. Das Besondere an den Weinen: Sie stammen von Erzeugern unter 40 Jahren.

Tom Schumacher, Stefan Müller, Antoine Clasen und Florian Michels sowie Dennis, Nicole und Sarah Schmitt, konnten die Gaumen der Kritiker mit ihren Kreationen überzeugen. Ihre Weine werden beim Galadinner im Vorfeld des Konzer Wein- und Heimatfests am Donnerstag, 13. Juli, im Kloster Karthaus serviert. Bei dem Festessen werden auch die genauen Platzierungen der Nachwuchswinzer bekanntgegeben. Die beiden Besten können ihre Weine dann im Anschluss auf dem Konzer Heimat- und Weinfest ausschenken.

Im vergangenen Jahr fand der Wettbewerb zum ersten Mal statt. "Die Festbesucher stürzten sich auf die Weine der Gewinner", sagt Maximilian von Kunow, der an der Organisation beteiligt ist und selbst das Weingut von Hövel in Konz-Oberemmel betreibt.

Auch über das Fest hinaus habe sich der Wettbewerb positiv auf das Geschäft der Winzer ausgewirkt. Vor einem Jahr hatte Stefan Müller vom Weingut Müller in Konz-Krettnach, einer der aktuell Nominierten, bereits die Gelegenheit, seine Weine als Gewinner vorzustellen. "Ich habe viel Anerkennung bekommen", sagt der 28-Jährige. "Auf unser Weingut sind auch einige Leute gekommen, die nicht zu unseren Stammkunden gehören." Von Kunows Wunsch, gerade junge Winzer durch den Preis zu fördern und bekannter zu machen, scheint sich zu erfüllen.
Während an der letzten Ausgabe des Wettbewerbs nur Deutsche teilnehmen konnten, wurde die aktuelle Runde auf Luxemburg ausgeweitet. "Jeder redet vom vereinigten Europa. Gerade wir im Herzen müssen das auch praktizieren", sagt von Kunow. Statt zu konkurrieren müsse man kooperieren, um die Weine der Großregion auch international besser zu vermarkten. "Alle beteiligten Winzer sind damit einverstanden gewesen, den Wettbewerb für Luxemburger zu öffnen." Man habe ein gutes Nachbarschaftsverhältnis.

Tatsächlich konnten sich drei Bewerber aus dem Großherzogtum für die Endrunde qualifizieren: Tom Schumacher vom Weingut Schumacher-Lethal in Wormeldingen und Antoine Clasen sowie Florian Michels von der Domaine Thill, welche zu Caves Bernard-Massard in Grevenmacher gehört. Schumacher hatte nicht damit gerechnet, dass er zu den Nominierten gehören würde: "Ich war überrascht, als der Brief bei mir ankam."

Beworben hatte er sich, um Kontakte zu knüpfen. "Wir können sicherlich einiges von drüben lernen", sagt der Moselwinzer. Auch Stefan Müller geht es darum, andere Produzenten und deren Weine kennenzulernen, während das Geschwister-Trio vor allem der Wettbewerbsaspekt reizt. "Es macht Spaß zu sehen, wie man im Vergleich dasteht", sagt Dennis Schmitt, der mit seinen beiden Schwestern ins elterliche Weingut König Johann in Konz-Filzen eingestiegen ist.

Dass keiner der Nominierten aus der Verbandsgemeinde Saarburg kommt, führt von Kunow darauf zurück, dass es hier allgemein weniger Jungwinzer gebe. In der benachbarten Stadt sieht das anders aus: "Die jungen Leute geben richtig Gas in Konz."

Die Fachjury hat sich bereits für zwei Sieger entschieden, die ein Modell des Neumagener Weinschiffs mit Gravur erhalten und sich beim Heimat- und Weinfest am Freitag, 14. Juli, um 21 Uhr vorstellen dürfen. Ob der Titel über die Grenze wandert, wird aber erst am Vortag bekanntgegeben.

Für das Festdinner mit Vier-Gänge-Menü und den Weinen der Jungwinzer im Kloster Karthaus am Donnerstag, 13. Juli, gibt es noch wenige Karten bei Organisator Johannes Peters von der Verbandsgemeinde Konz. Kontakt: Telefon 06501/83192 oder johannes.peters@konz.deExtra: Die besten Jungwinzer der Region


Dennis, Nicole und Sarah Schmitt, die auch amtierende Mosel-Weinprinzessin ist, führen erst seit vergangenem Jahr gemeinsam mit ihren Eltern das Weingut König Johann in Konz-Filzen. Die drei Geschwister vereinen verschiedene Stärken und haben sich daher gemeinsam beworben. "Die Arbeit auf dem Weingut ist schon immer Familiensache", sagt Dennis Schmitt. Für Tom Schumacher (39) war es die letzte Gelegenheit, bei dem Wettbewerb für Winzer unter 40 mitzumachen. "Die Chance wollte ich wahrnehmen." Der Luxemburger ist nach seiner Weinbaulehre und anschließender Meisterprüfung in Trier und Bad Kreuznach im Jahr 2000 als Kellermeister in das Familienunternehmen Schumacher-Lethal in Wormeldingen eingestiegen. Stefan Müller vom Weingut Müller in Konz-Krettnach wurde bereits 2016 als Jungwinzer des Jahres ausgezeichnet. Nun hat er wieder erfolgreich an dem Wettbewerb teilgenommen. Müller hat sich vor allem auf Riesling, der den Großteil seiner Rebfläche ausmacht, spezialisiert. Das Weingut führt der 28-Jährige seit 2013 in dritter Generation. Antoine Clasen und Florian Michels haben Weine von der Domaine Thill in Schengen eingereicht. Clasen (34), der vorrangig für Vermarktung und Verkauf zuständig ist, hat das Gut Anfang des Jahres übernommen. Michels (33) arbeitet als Kellermeister im Châuteau de Schengen, das zu Caves Bernard-Massard mit Sitz in Grevenmacher gehört. Bernard-Massard ist der größte luxemburgische Privatproduzent von Wein und Sekt. Jährlich werden circa 3,5 Millionen Flaschen hergestellt.

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