Die Blutsschwester als Lebensretterin

Mandern · Was für viele Menschen eine Überwindung ist, ist für die 54-jährige Sabine Meier aus Mandern eine Selbstverständlichkeit: Blut spenden. Damit hat sie Regine Möllenbeck aus Essen das Leben gerettet.

 Sabine Meier (links) hat mit ihrer Stammzellenspende Regine Möllenbeck das Leben gerettet. Beide Frauen haben Vorfahren im Erzgebirge. Möglicherweise sind sie genetisch miteinander verwandt. Foto: WSZE

Sabine Meier (links) hat mit ihrer Stammzellenspende Regine Möllenbeck das Leben gerettet. Beide Frauen haben Vorfahren im Erzgebirge. Möglicherweise sind sie genetisch miteinander verwandt. Foto: WSZE

Mandern. Sabine Meier aus Mandern und Regine Möllenbeck aus Essen sind Blutsschwestern. Warum? Sie sind sozusagen genetische Zwillinge - und das hat Möllenbeck das Leben gerettet.
Blutspenden war für Meier schon immer eine Selbstverständlichkeit. "Mir war das schon immer wichtig. Ich bin gesund und kann mit ganz einfachen Mitteln anderen Menschen helfen. Es ist schließlich für einen guten Zweck", sagt die 54-Jährige ganz bescheiden. Denn immerhin hat sie einem Menschen aus einer existenziellen Notlage geholfen: Bei Regine Möllenbeck aus Essen wurde 2010 Leukämie diagnostiziert. Sie benötigte dringend einen Stammzellenspender.
Die Westdeutsche Spenderzentrale hat anschließend den genetischen Zwilling von Regine Möllenbeck kontaktiert: Sabine Meier aus Mandern.
"Bei mir wurde mal eine Typisierung für eine Stammzellenspende vorgenommen. Vor zweieinhalb Jahren bekam ich dann einen Brief von der Westdeutschen Spenderzentrale. Meine Hilfe wurde dringend benötigt", erzählt Meier. Die 54-Jährige hat sich für die Stammzellenentnahme in Ratingen entschieden. Die Chance, dass Möllenbeck dank Sabine Meiers Stammzellen überlebt, lag bei 50 Prozent. Sie hat es geschafft.
Meier ist sehr glücklich, dass sie helfen konnte. "Die Entnahme im Blutspendezentrum Ratingen hat vier Stunden gedauert. Es war zwar wirklich unangenehm, aber im Gegensatz zu dem, was Frau Möllenbeck durchmachen musste, war das nichts. Hätte ich den Eingriff nicht machen lassen, wäre die Frau tot."
Zwei Jahre später haben sich die beiden Damen im Blutspendezentrum Ratingen zum ersten Mal getroffen. Regine Möllenbeck sei ein wenig zurückhaltend gewesen. "Ich kann sie verstehen. Das war alles nicht einfach für sie", erzählt Meier. "Es ist ein sehr schönes Gefühl, dass ich Frau Möllenbeck helfen konnte."
Beim Treffen seien interessante Dinge besprochen worden: Wie kann es zum Beispiel sein, dass Meiers Stammzelle perfekt zu Regine Möllenbeck passt? Sabine Meier kommt ursprünglich aus Bärenstein im Erzgebirgskreis (Sachsen). "Als mir Frau Möllenbeck dann erzählte, dass ihre Vorfahren aus Annaberg-Buchholz, was auch im Erzgebirgskreis liegt, kommen, wurde uns einiges klar." Möglicherweise gebe es ja unter den Vorfahren irgendwelche verwandtschaftlichen Beziehungen.
Mit einer einfachen Spende konnte Sabine Meier ein Menschenleben retten. Sie wünscht nach ihren Erfahrungen, dass viel mehr Menschen Blut spenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort