Die Chronik der Windkraftdiskussion

Losheim/Greimerath · Die Betreiber und die saarländische Gemeinde Losheim haben eine umfassende Auflistung der Chronik zu den Planungen für den umstrittenen Windpark am Judenkopf vorgelegt. Sie versuchen damit den Vorwurf zu entkräften, dass die Ortsgemeinde Greimerath und die Verbandsgemeinde Kell sowie die dortige Bevölkerung nicht umfassend in die Planungen eingebunden wurde.

Losheim/Greimerath. Bei einem Pressetermin haben sich die potenziellen Betreiber des Windparks am Judenkopf, wo fünf Räder errichtet werden sollne, gegen die Kritik aus Greimerath und der VG Kell gewehrt. Sie haben aus ihrer Sicht eine Chronologie der Ereignisse zusammengestellt:
November 2010: Erste Information über ein Windkraft-Projekt, das auf den Flächen der Wendelin-von-Boch\'schen-Forstverwaltung mit sechs Windrädern geplant ist, durch den Brittener Ortsvorsteher Günter Ludwig an den Ortsbürgermeister von Greimerath, Edmund Schmitt.
15. Dezember 2010: Erste Behandlung des Projektes im Ortsgemeinderat Greimerath.
7. Februar 2011: Presseartikel im TV über Pläne für Windkraft an der Landesgrenze: "Wir stehen der Idee einer grenzüberschreitenden Windenergienutzung positiv gegenüber", sagt Ortsbürgermeister Edmund Schmitt (FWG). 24. Februar 2011: Gemeinsame Sitzung der Ortsvertretungen von Britten und Greimerath mit dem Fraktionsvorsitzenden der Ratsfraktionen des Ortsgemeinderates Greimerath, dem Ortsbürgermeister und beiden Beigeordneten. Hierbei wurden Details des geplanten Windparks wie die Nabenhöhe der Windräder oder freizumachende Waldflächen für die Anlagen angesprochen. Der Greimerather Ortsbürgermeister Schmitt: "Ich denke, die Sitzung war informativ und förderlich." 11. Juni 2012: Schreiben der Verbandsgemeinde Kell am See an die Gemeinde Losheim am See, in dem die Verbandsgemeinde darum bittet, die konkreten Planungsabsichten bezüglich Windkraft bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes mitzuteilen.
1. Juli 2012: Antwortschreiben der Gemeinde Losheim: "Die Planung der Gemeinde Losheim am See konzentriert sich entlang der Landesgrenze derzeit auf eine Fläche unmittelbar westlich der B 268, angrenzend an die Gemarkungen Greimerath, Serrig, Saarhölzbach."
September/Oktober 2012: Erneute Korrespondenz zwischen Verbandsgemeinde Kell am See und Gemeinde Losheim über die konkreten Planungen bezüglich Windkraft-Standorten. 25. Oktober 2012: "Scoping"-Termin im Zuge der Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Losheim zur frühzeitigen Beteiligung von Behörden, Trägern öffentlicher Belange und von der Planung Tangierter im Rathaus Losheim. 8. November 2012: Gemeinsamer Termin mit den Bürgermeistern der Gemeinden Kell am See, Saarburg, Perl, Mettlach und Losheim am See in Losheim. Dort wurden die jeweiligen Bauleitplanungen von den beauftragten Planungsbüros sowie Verwaltungsmitarbeitern der Kommunen im Detail vorgestellt.
18. November 2012: Presseartikel im TV über eine Sitzung des Ortsgemeinderates Greimerath, bei der über den geplanten Windpark auf dem Judenkopf gesprochen wurde. Darin heißt es: "Auf rheinland-pfälzischer Seite will die Gemeinde Greimerath nicht nur auf diese Anlagen schauen, sondern mit zwei Anlagen an diesem Standort selbst Windstrom gewinnen." Und später: "Deshalb plädierte das Greimerather Ortsgremium für zwei Windräder auf rheinland-pfälzischer Seite des Judenkopfs."
19. November 2012: Stellungnahme der Verbandsgemeinde Kell am See während der Anhörung zur Änderung des Flächennutzungsplanes, durch die der Judenkopf als Konzentrationszone für Windenergienutzung ausgewiesen wird: "Die Konzentrationszone Judenkopf korrespondiert mit der Konzentrationszone Greimerath/Judenkopf."
Dezember 2012: Offenlegungsverfahren mit Beteiligung des Ortsgemeinderates Greimerath und der Verbandsgemeinde Kell für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan und die gleichzeitige Änderung des Flächennutzungsplanes.
9. Januar 2013: Begehung der ursprünglich über Greimerather und Serriger Gebiet vorgesehenen Zuwegung mit Beteiligung von Vertretern der Ortsgemeinden Greimerath und Serrig, dem Forstamt Saarburg und den zuständigen Revierförstern. cbe

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