Die einen reparieren Fahrräder, die anderen organisieren Ausflüge

Mandern · "Wir wollen einfach einmal Danke sagen", sagten Pastoralreferentin Elisabeth Scherer und Andreas Flämig vom Diözesan-Caritasverband (DiCV) Trier. Daher haben sie sich mit 25 Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe in der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See zu einem Dankeschönfest in Mandern getroffen.

 Elisabeth Scherer (Tisch rechts, vorne) und Andreas Flämig (hintere Reihe, Dritter von links) inmitten der Ehrenamtlichen des Willkommens-Netzes der Flüchtlingshilfe. Foto: Bistum Trier

Elisabeth Scherer (Tisch rechts, vorne) und Andreas Flämig (hintere Reihe, Dritter von links) inmitten der Ehrenamtlichen des Willkommens-Netzes der Flüchtlingshilfe. Foto: Bistum Trier

Foto: (h_hochw )

Mandern. "Mit Herzblut und Solidarität" hatten viele Menschen aus dem Dekanat Hermeskeil-Waldrach andere Menschen in den vergangenen 18 Monaten willkommen geheißen - lobten Ehrenamtskoordinatorin Elisabeth Scherer und Ehrenamtsbegleiter Andreas Flämig. Zwei besondere Angebote der Helfer sind ein Kids-Treff in Kell und eine Kleiderstube in Zerf. Auch Bürger der Verbandsgemeinde erhalten dort kostenlos Kleidung, Spielsachen und Hausrat, betont Christel Martin aus Greimerath. Dorthin lud das erste Welcome-Café der Verbandsgemeinde ein. Bis zu 200 Menschen, Flüchtlinge wie Bürger, nutzen laut Scherer diese Treffen. Zum Kids-Treff kamen laut Carsten Lichtenknecker, der mit zwei Frauen Basteln, Wanderungen und Ausflüge anbot, bis zu 20 Kinder - Flüchtlinge wie Einheimische. Reinhold Zengerle kümmert sich um Kinder und Familien, die in Kell in Wohncontainern leben. Er engagiert sich, wo er gebraucht wird, organisiert Fahrräder, die er mit Flüchtlingen repariert und verteilt, besorgt Schlitten und lässt Kinder auf seinem Traktor mitfahren. Emil Brucker hilft in Kell als Ansprechpartner bei juristischen Fragen und Kontakten mit Ausländerbehörden. Für ihn und Ehefrau Marianne ergab sich daraus eine schöne Gemeinschaft: "Wir sind voll integriert in die Familien - und sie bei uns." Dass das in der VG Kell am See auf fruchtbaren Boden treffe, ist laut Flämig den engagierten Helfern zu verdanken. In den Dörfern sei jedenfalls nichts von Flüchtlingskrise zu spüren, betonte er. Dank gebühre der Verwaltung, die sie bereitwillig unterstütze. Auch Bürgermeister Martin Alten bedankte sich bei den Ehrenamtlichen. Sie kümmerten sich um Familien, begleiteten Menschen zu Behörden, Ärzten und Einkäufen und helfen Ausländern dabei, Deutsch zu lernen. Neben dem Unterricht "am Küchentisch", erklärte Scherer, gibt es Kurse der Volkshochschule. Edith Rommelfanger, Leiterin in Kell, berichtete von bisher je zwei Kursen in Kell und Zerf. In diesen unterrichten Menschen wie der pensionierte Lehrer Alfred Gelz. Angesichts der Vergangenheit Deutschlands sieht er Bürger in der Pflicht, Flüchtlinge gut aufzunehmen und soziale Kontakte zu ermöglichen. Er sei stolz, dass Menschen nicht wie zur Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt würden. "Wir müssen das schaffen", sagte er. Elisabeth Scherer und Andreas Flämig unterstützen die Helfer im Dekanat Hermeskeil-Waldrach. Als eines von mehr als 30 Tandems in 32 Dekanaten und zehn Caritasverband-Ortsgruppen beantworten sie Fragen, begleiten, beraten, fördern und entlasten. Darüber hinaus kooperieren sie mit Kommunen und Sozialdiensten, knüpfen Kontakte und pflegen Netzwerke. Willkommensnetz und Tandem sind Teil der Flüchtlingshilfe im Bistum. redWeitere Informationen unter: willkommensnetz.de

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