Kell am See. Alle zwei Wochen trifft sich die Jugendfeuerwehr Kell freitags im Feuerwehrhaus. Dann stehen für die aktuell 13 Jungen und Mädchen verschiedene Übungen, beispielsweise mit den Löschfahrzeugen, und Gerätekunde auf dem Tagesplan. Jugendliche ab zehn Jahren können seit der Gründung 1973 in die Keller Nachwuchsfeuerwehr eintreten. Ab einem Alter von 16 Jahren haben sie die Möglichkeit, die "Großen" der freiwilligen Feuerwehr zu unterstützen.
Kell hat die älteste Jugendfeuerwehr im Kreis Trier-Saarburg und gilt somit als Pionier dieser Idee.
Nach dem Vorbild der Jugendfeuerwehr im saarländischen Eppelborn wurde vor 40 Jahren auch in Kell eine Nachwuchsabteilung eingeführt. Sechs junge Männer bildeten damals die Urgesteine der Jugendfeuerwehr.
1974 gehörten schon 18 Jugendliche dazu. So waren die Nachwuchssorgen der freiwilligen Feuerwehr, die ein ausschlaggebender Punkt für die Gründung der Keller Jugendtruppe waren, erstmal behoben. Kurt Waschbüsch (62), der heutige Wehrführer, wurde damals der erste Jugendfeuerwehrwart. Ein heute aktives Mitglied der Jugendfeuerwehr ist Lukas Willger, der seit 2007 mit Begeisterung dabei ist: "Es macht mir Spaß und die Kameradschaft ist gut. Mir gefällt es, Menschen zu helfen", sagt der 16-Jährige. Felix Kohler (13) ist seit zwei Jahren Mitglied der Brandschützer und sagt: "Ich bin technikbegeistert und wollte schon immer in die Feuerwehr. Am liebsten mag ich Übungen mit dem Löschfahrzeug."
Leiter der Truppe ist Sebastian Esch (26). Er koordiniert seit sechs Jahren die Übungen und ist Ansprechpartner der Jugend. Außerdem organisiert Esch Ausflüge - etwa zum Kreisjugendzeltlager, das alle zwei Jahre veranstaltet wird. Für diese Veranstaltung waren die Keller bereits zweimal Gastgeber. "Die Arbeit mit den Jugendlichen ist sehr vielseitig. Deshalb darf der Spaß auch nicht zu kurz kommen", sagt Esch. Darum gibt es immer wieder Volleyballturniere oder Wettkämpfe der Jugendfeuerwehren aus der Umgebung. Auch wird den jungen Leuten nicht nur das Löschen von Bränden vermittelt, sondern auch soziales Engagement.
So macht sich die Feuerwehr seit 1978 jedes Jahr auf den Weg, um die Weihnachtsbäume der Bewohner in Kell einzusammeln und zu entsorgen. Außerdem unterstützen die Jugendlichen die Aktion Brandschutzerziehung, die von der Feuerwehr im Kindergarten oder in der Grundschule angeboten wird. "Mir gefallen solche Gruppenübungen. Ich wollte eigentlich schon bevor ich zehn war in die Feuerwehr, weil ich von ihr begeistert bin", sagt Jonas Götten (13), der die junge Truppe seit drei Jahren unterstützt.
Durchwachsene Aussichten

Während ihrer Zeit in der Jugendabteilung haben die jungen Feuerwehrleute die Chance, verschiedene Abzeichen zu erlangen. Vergleichbar mit den Schwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold können sich die jungen Brandschützer sogenannte Jugendflammen der Stufen eins bis drei erarbeiten. Gleiches gilt für die Leistungsspange, das höchste Abzeichen der Jugendfeuerwehr, das vom deutschen Feuerwehrverband verliehen wird. Mit dem heutigen Nachwuchs der Jugendfeuerwehr in Kell sieht es jedoch eher durchwachsen aus. Laut Esch treten viele in die Jugendabteilung ein, hören aber schnell wieder auf.
Am Samstag, 20. April, veranstaltet die Jugendfeuerwehr einen Geburtstagsempfang im kleineren Rahmen. Das für die Öffentlichkeit organisierte Jubiläumsfest für 40 Jahre Jugendfeuerwehr und 85 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kell am See ist am Samstag und Sonntag, 4./5. Mai, am Feuerwehrhaus an der Hunsrückhöhenstraße.