Die Gusenburger wollen ein Sanierungsgebiet

Gusenburg · Städtebauliche Missstände beseitigen und Bauherren steuerliche Vorteile und Zuschussmöglichkeiten eröffnen. Das ist der Sinn eines Sanierungsgebiets, wie es Gusenburg jetzt ausweisen will. Damit wurde das Planungsbüro Wolf aus Kaiserslautern beauftragt.

 So könnte das künftige Sanierungsgebiet Gusenburgs aussehen, finden Ortsbürgermeister Josef Barthen (links) und Planer Hans-Jürgen Wolf. TV-Foto: Herbert Thormeyer

So könnte das künftige Sanierungsgebiet Gusenburgs aussehen, finden Ortsbürgermeister Josef Barthen (links) und Planer Hans-Jürgen Wolf. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Gusenburg. Um sich ein Vorkaufsrecht zu sichern, hat der Ortsgemeinderat Gusenburg bereits ein Sanierungsgebiet beschlossen. Hans-Jürgen Wolf soll mit seinem Planungsbüro aus Kaiserslautern jetzt zunächst den Ist-Zustand des Gebiets feststellen, um mit dieser Bestandsaufnahme weitere Schritte in Zusammenarbeit mit dem Ortsgemeinderat und der Bevölkerung zu diskutieren.
Nun werden Daten gesammelt


"Wir wollen zunächst die Gemeinde kennenlernen", stellt sich der Planer dem Rat vor. Fragebögen sollen an alle Haushalte verteilt werden. Damit können die Bürger zu einer gemeinsamen städtebaulichen Analyse beitragen. Der Zustand der Häuser wird abgefragt, wie alt die Heizung ist oder wie gut das Dach oder die Fenster. Nach einem Rahmenkonzept folgt dann eine Maßnahmenliste.
Erst danach wird das Sanierungsgebiet festgelegt. Die Bürgerbeteiligung soll über einen Sanierungsausschuss laufen. Ist eine entsprechende Satzung beschlossen, können sanierungswillige Bauherren mit der Ortsgemeinde einen Vertrag schließen und loslegen. "Dieser Vertrag und die spätere Überprüfung der Bauarbeiten sind Grundlage für Steuererleichterungen beim Finanzamt", sagt Wolf. Außerdem können Zuschussmöglichkeiten des Landes genutzt werden.
Das ganze Konzept ist auf bis zu 15 Jahre ausgelegt. Auch eine Karte mit der Altersstruktur der Menschen, die in den Häusern leben, wird erstellt. "Daraus ist ablesbar, welche Immobilien in absehbarer Zeit verfügbar sind." Die Enkelgeneration interessiere sich zunehmend für Bestandsimmobilien, deren Sanierung und Modernisierung wesentlich günstiger ist als ein Neubau.
Hinzu kommen Beratungsangebote für Bauherren. Wolf rechnet auch Beispiele vor, wie viel eine Sanierung der Immobilie nur noch kostet, wenn Steuerersparnis und Zuschüsse abgezogen sind. Es kommen leicht fünfstellige Beträge zusammen.
"Ein halbes Jahr Vorlauf brauchen wir noch, dann können die ersten Bauherren sich bei der Ortsgemeinde melden", sagt der Planer. Vorher mit dem Bauen anzufangen, davon rät Wolf ab. Denn es kann dann passieren, dass die Maßnahme nicht vom Finanzamt anerkannt wird.
Ortsbürgermeister Josef Barthen ruft die Abstimmung zur Auftragsvergabe auf. Einstimmig beschließt der Gusenburger Rat, dem Büro Wolf den Auftrag zur Planung des Sanierungsgebiets für ein Honorar von 13 840 Euro zu erteilen.
Extra

Die Wahl von Neubesetzungen im Internetbeirat und Windkraftbeirat konnten nicht vollzogen werden, weil die Niederschrift der letzten Sitzung des Ortsgemeinderats nicht vorgelegen hat. Sie ist jedoch Grundlage, um Änderungen einer Satzung veröffentlichen zu können. Damit wird eine Satzung erst rechtsverbindlich. Ein Satzungsbeschluss zur Dorfentwicklung scheiterte an rechtlichen Bedenken der Verbandsgemeindeverwaltung. Beides kommt in der kommenden Sitzung wieder auf die Tagesordnung. doth

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