Die High-Society von Hermeskeil

HERMESKEIL. (urs) 300 Zuschauer waren von der "Silberhochzeit" der Kolpingsfamilie Hermeskeil begeistert. Der Erlös der Theater-Aufführung kommt Kindern in Bolivien zugute.

Ständchen, Präsentkörbe, eine Kreuzfahrt und neue Möbel - die Silberhochzeit von Emil und Wilma ließ wirklich keine Wünsche offen. Doch dafür hatte die Gattin auch etliche Register ziehen müssen. Prunkstück der Trickkiste war Emils "Erbtante Edith", die, so Wilma, zur Feier extra aus Amerika angereist ist. Allerdings hatte Wilma dieser jahrelang in ihren Briefen ein Hermeskeiler "High-Society-Familienleben" vorgegaukelt - und das galt es schnellstens umzusetzen. Für Ehemann Emil hatte das drastische Folgen, die ihn an seiner empfindlichsten Stelle, der Sparsamkeit, trafen. Da half es wenig, dass auch Freunde und Nachbarn sich ins Zeug legten, um an "ihr" Erbteil zu kommen. Für trinkfeste Hochwälder mit schlichten Umgangsformen ist das nämlich kein leichtes Unterfangen, wie Wortkreationen à la "exquisitärer" Wein zeigten.Publikum amüsiert sich königlich

Das Publikum amüsierte sich königlich über das "Steckelchen", wie eine Jährige aus Abtei eingestand. Einen Favoriten unter den Schauspielern konnte der langjährige Kolping-Gast aber nicht nennen: "Die spielen alle gut." Vier Hermeskeilerinnen konnten das nur bestätigen, obwohl zwei von ihnen die beiden Frauen, Wilma und Lotte, besonders gefallen hatten. "Die kennen wir ja schon lange", erzählten die treuen Theatergänger. "Aber die Männer sind genauso gut", betonte ihre 74-jährige Nachbarin: "Das harmoniert alles unheimlich gut miteinander." Ihren Spaß hatten auch die vielen jüngeren im Publikum - erst recht, wenn sie wie Sebastian und Christoph, 13 und elf Jahre alt, am Vorhang helfen durften. Die "Silberhochzeit" ist eine von bisher 20 Theater-Aufführungen der Kolpingfamilie Hermeskeil. Die derzeit acht Aktiven plus rund ein Dutzend Helfer hinter der Bühne legen Wert darauf, dass bei den Aufführungen die ganze Familie mit einbezogen wird. "Die Familie soll unterstützt werden", erklärt Klaus Weber, der mit Berthold Grenz und Winfried Sander den Vorsitz der fast 100 Mitglieder hat. Zu der Resonanz von 300 Gästen, die ungeachtet des Wetters am zu der ersten Vorstellung ins Johanneshaus gekommen waren, meinte Weber: "Da sind wir stolz drauf." Darin zeige sich, dass die Arbeit honoriert werde. Der Erlös kommt wie der aller Veranstaltungen einer Ordensgemeinschaft in Bolivien für deren Waisenhaus und Suppenküche zugute. Im Theater-Team der Kolpingfamilie sind: Akteure: Berthold Grenz (als Emil Fetzer), Thea Becker (Ehefrau Wilma), Marko Bouillon (Sohn Stefan), Rainer Breuer (Emils Freund Oswald Geiger), Sonja Bonerz (dessen Frau Lotte), Dietmar Weber (Nachbar Max Müller, alias "Butler James", Nadine Thielen (Stefans Verlobte Susanne), Annemarie Rausch ("Tante Edith"). Regie: Elke Bolz, Souffleuse: Stephanie Nickels, Kostüm und Maske: Sabine Hense, Esther Weiler, Hermine Piroth, Monika Lautz, Kerstin Grenz, Tontechnik: Alfred Malburg, Kamera: Raphael Klar, Bühnenbild: Arno Winter, Klaus Weber, Eugen Piroth. Die zweite Aufführung ist am Samstag, 12. März, 20 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro im Vorverkauf und 6 Euro an der Abendkasse.

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