Die Kirche bleibt im Dorf

Immer weniger Gläubige, immer weniger pastorales Personal und schwindende Finanzmittel - unter anderem aus diesen Gründen hat das Bistum Trier den Strukturplan 2020 aufgelegt. Im Kern sieht er vor, dass die bisher 364 Pfarreien des Bistums zu 173 zusammengelegt werden. Auch die VG Konz ist davon betroffen.

 Die 15 Pfarreien in der VG Konz werden spätestens ab 2011 statt sieben nur noch drei Einheiten bilden. In Konz St. Nikolaus (gelb), Konz St. Briktius (rot) und Tawern St. Peter und Paul (grün) sollen die jeweils zuständigen Pfarrer ihren Dienstsitz haben.TV-Grafik: Birgit Keiser/TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Die 15 Pfarreien in der VG Konz werden spätestens ab 2011 statt sieben nur noch drei Einheiten bilden. In Konz St. Nikolaus (gelb), Konz St. Briktius (rot) und Tawern St. Peter und Paul (grün) sollen die jeweils zuständigen Pfarrer ihren Dienstsitz haben.TV-Grafik: Birgit Keiser/TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. Bisher bilden die 15 Pfarreien in der VG Konz sieben Einheiten - ab 2011 sollen sie dann zu nur noch drei zusammengelegt werden. Weniger Einheiten bedeute aber nicht automatisch weniger Personal: "Die zentrale Frage ist, ob es in den neuen Pfarreiengemeinschaften künftig jeweils nur einen oder mehrere Seelsorger geben wird", sagt der Konz-Saarburger Dechant Klaus Fied. Seine Hoffnung: "Den künftig nur noch drei Pfarrern in der VG Konz könnten Kooperatoren zur Seite gestellt werden." Kooperatoren sind Seelsorger, die im Unterschied zum Pfarrer nicht die Alleinverantwortung für eine Pfarrei tragen.Konkret denkt Fied dabei vor allem an die neuen Einheiten Konz (Oberemmel) St. Briktius und Tawern St. Peter und Paul. Diese bestehen aus jeweils sechs Kirchengemeinden mit insgesamt 6245 beziehungsweise 9436 Gläubigen. Für einen Pfarrer alleine wäre es wohl kaum möglich, für jede Gemeinde seiner jeweiligen Einheit regelmäßig Gottesdienste anzubieten. "Ich denke, das wird nur mit Teamwork funktionieren - die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei", sagt Fied."Der ganze Prozess ist keine geheime Kommandosache"

Doch noch ist nichts entschieden. Zur Zeit arbeitet ein Projektteam des Bistums - geleitet von Pfarrer Martin Lörsch - an einem Orientierungsrahmen für den Personalschlüssel der neuen Pfarreiengemeinschaften. Dieser soll im nächsten Frühjahr vorgestellt werden. "Auf dieser Grundlage können die Dekanate des Bistums Trier dann ihre Personalentscheidungen treffen", sagt Lörsch.Eines sei bereits jetzt klar: Es würden mit weniger Pfarrern mit Sicherheit auch weniger Gottesdienste angeboten. Denn obwohl die Zahl der Gläubigen im Dekanat Konz-Saarburg aufgrund des Zuzugs luxemburgischer Katholiken ständig zunehme, sinke die Zahl der Gottesdienstbesucher kontinuierlich. Und bei immer weniger Kirchgängern stelle sich halt die Frage, wo der kritische Punkt erreicht sei, an dem man noch von einer würdevollen Gottesdienst-Feier sprechen könne. Lörsch weiß, wovon er spricht - er selbst hält in der Pfarreiengemeinschaft Konz (Oberemmel) St. Briktius regelmäßig die Heilige Messe. Allerdings geht Lörsch davon aus, dass die Anpassung an die Vorgaben des Strukturplans 2020 mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde. Außerdem sei der ganze Prozess "keine geheime Kommandosache." Man werde die notwendigen Schritte mit allen betroffenen Gruppierungen vorab beraten. "Schließlich können wir ja nicht ohne weiteres Pfarrer demontieren."Davon geht auch Dechant Klaus Feid aus: "Am 11. November werden bei uns die neuen Pfarrgemeinderäte gewählt." Und die würden bei der Umsetzung des Strukturplans 2020 sicherlich auch noch den einen oder anderen Akzent setzen.

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