Die Lösung ist näher gerückt

SCHWEICH. Alle sind sich einig: Der Synagogenvorplatz in Schweich muss zur Belebung der Richtstraße und der Stadt beitragen. Der Weg zum Ziel ist aber strittig. Doch am Ende des von TV-Redakteur Friedhelm Knopp moderierten TV-Forums waren Gesprächsbereitschaft und Annäherungspunkte zu erkennen.

"Die jetzt vorliegende Planskizze des Investors IBT mit zwei zweigeschossigen Gebäuden, die sowohl als Wohnräume als auch als Geschäftsräume genutzt werden können, und zwölf mal zwölf Meter groß sein sollen, ist in unseren Augen ein tragbarer Kompromiss", sagte Johannes Heinz von der CDU-Fraktion. In der jüngsten Stadtratssitzung hatte die IBT eine neue Variante des Plans, in der das Bauvolumen um die Hälfte reduziert wurde, präsentiert (der TV berichtete). Bevor die rund 80 Bürger beim TV-Forum im Saal der Verbandsgemeindeverwaltung in Schweich ihre Meinung zur Zukunft des Synagogenvorplatzes sagen konnten, hatte Moderator Knopp den Vertretern aller Fraktionen und Stadtbürgermeister Vitus Blang die Möglichkeit gegeben, noch einmal ihre Standpunkte zu verdeutlichen. Hans-Dieter Natus von der SPD sprach sich gegen eine geschlossene Bebauung und für einen freien Platz mit einer leichten, filigranen Bebauung aus. Johannes Lehnert von der FWG schlug ein öffentliches Planverfahren mit Offenlegung und Bürgerbeteiligung vor. Dabei sollte auch die jüngste von der IBT vorgeschlagene Variante mit einfließen. "Wir drehen uns weiter im Kreis", sagte Stadtbürgermeister Vitus Blang. Er sah auch Zeichen, "dass die Lager festgetreten sind". Er betonte, dass die Entwicklung des Synagogenvorplatzes global gesehen werden müsse. Vorwürfe, die laut wurden, die Stadtverwaltung habe bislang nicht genug getan, wies Blang vehement zurück. Was sagen die Bürger? "Ich weiß nicht, wohin ich mit meinen Gästen in Schweich gehen soll. Es gibt hier keinen Mittelpunkt", beklagte sich Gästeführerin Conni Pelzer. Sie schlug vor, statt Parkplätzen im vorderen Bereich einen Weingarten - ähnlich einem Biergarten - anzulegen.Warnung vor "Extremen"

"Zählen die 900 Stimmen der Bürger und die 18 Schreiben der Vereine nichts?", fragte Norbert Schuh: "Wir als Stadt müssen sagen, was wir brauchen, wir brauchen keine Investoren" sagte Schuh. "Es soll kein CDU-, kein FWG- und kein SPD-Platz werden, sondern ein Platz für die Bevölkerung", lautete eine Publikumsstimme. Ein Bürger warnte vor Extremlösungen und davor, den Platz "vergammeln" zu lassen. Im Laufe des TV-Forums zeichnete sich ab, dass die Lage nicht so eingefahren ist, wie sie der Stadtbürgermeister anfänglich bezeichnet hatte: Johannes Lehnert (FWG) forderte, dass der Ältestenrat und die Stadt sich zu einem vernünftigen Gespräch über die Gestaltung des Synagogenvorplatzes an einen Tisch setzen sollten. Der Vorschlag stieß bei SPD und CDU auf Zustimmung. Auch Vitus Blang nahm den Vorschlag an:"Das soll mir Recht sein." Städteplaner Hans-Peter Stolz (er erstellt den Bebauungsplan) meldete sich gegen Ende der Veranstaltung zu Wort: "Das Forum hat gezeigt, dass die Vorstellungen gar nicht so weit auseinander liegen. Jetzt gilt es Eckpfeiler einzuschlagen und genau zu sagen, was wir wollen." Moderator Friedhelm Knopp beendete das konstruktive TV-Forum mit einer "Prophezeiung": "So kontrovers sind die Standpunkte nicht. Dieser Platz ist künftig weder ganz frei, noch ganz zugebaut. Es wird eine Zwischenlösung geben."

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