Bau Die Mauer macht Sorgen

Trassem · Gefahr im Verzug - so lautete eins der Argumente, mit denen der Trassemer Ortschef den Ortsgemeinderat von seiner Agenda überzeugte. So beschloss das Gremium, das Kirchenumfeld für 500 000 Euro zu sanieren. Erst danach sind Gehwege und Straßenbeleuchtung im Rahmen der Erneuerung der Ortsdurchfahrt dran.

 Die Mauer an der Trassemer Kirche bröckelt: Aus Sicherheitsgründen soll ihre Sanierung deshalb jetzt vorgezogen werden. TV-Foto: Christian Moeris

Die Mauer an der Trassemer Kirche bröckelt: Aus Sicherheitsgründen soll ihre Sanierung deshalb jetzt vorgezogen werden. TV-Foto: Christian Moeris

Foto: christian moeris (cmo) ("TV-Upload moeris"

Trassem Wer über die 45 Jahre alte Trassemer Ortsdurchfahrt rollt, braucht gute Stoßdämpfer, denn dort folgt ein Schlagloch dem anderen. Deshalb will der Landesbetrieb Mobilität die B 407 auf 1,3 Kilometern erneuern (siehe Info). Die finale Planung dazu wollte der Landesbetrieb, der das Projekt für den Bund durchführt, den Ortsgemeinderatsmitgliedern eigentlich in der jüngsten Ratssitzung präsentieren. Denn der Rat will in einem Aufwasch zur Sanierung der Bundesstraße auch die Gehwege und Straßenbeleuchtung an der B 407 erledigen. Doch die Pflöcke dazu konnten die Ratsmitglieder nicht einschlagen, weil sich der zuständige Ingenieur des Landesbetriebs krankgemeldet hatte. Der Tagesordnungspunkt B 407 wurde kurzerhand von der Liste gestrichen. "Wir werden das aber noch vor Jahresende nachholen und dafür eine Sondersitzung einschieben", sagte Ortsbürgermeister Roland Konter.
Doch zum Däumchen drehen blieb auf der Ratssitzung keine Zeit. In Trassem herrscht an vielen Stellen Handlungsbedarf, wobei im Rat zunächst einmal die Prioritäten geklärt werden mussten. Sorge bereitet dem Ortsbürgermeister vor allem eine mehrere Meter hohe und 20 Meter lange Stützmauer zwischen der Kirche und dem Hotel St. Erasmus.
Denn das 100 Jahre alte Bauwerk aus Sandstein bröckelt und hat, wohl weil die obenliegenden Erdmassen auf das Bauwerk drücken, schon Beulen in Richtung des nur wenige Schritte entfernten Hotels ausgebildet. Konter: "Da ist Gefahr in Verzug: Wir müssen die Mauer innerhalb der nächsten zwei Jahre erneuern, bevor sie bricht." Die Planung sieht eine Stahlbetonmauer mit talseitiger Natursandsteinverblendung vor.
Doch von der Dringlichkeit dieser Maßnahme mussten Konter und Jürgen Dixius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, der im Trassemer Rat neben dem Ortschef Platz genommen hatte, einige Ratsmitglieder erst mal überzeugen. Denn SPD-Fraktionschef Bernd Koewenig wollte die Prioritäten zunächst anders setzen: "Die Kirchstraße ist viel wichtiger als die Umgestaltung des Kirchumfeldes", sagte Koewenig, womit er nicht ganz Unrecht haben könnte: Denn in der Kirchstraße bröckelt der Asphalt mindestens so stark wie auf der Ortsdurchfahrt. Doch Dixius und Konter hielten dagegen: "Die Verkehrssicherheit am Kirchplatz ist wichtiger. Deshalb bekommen wir dieses Projekt auch mit größerer Wahrscheinlichkeit in den Investitionsstock des Landes und damit an Fördergeld heran", sagte Dixius. Konter erklärte, die Kirchstraße könne eh erst in drei bis vier Jahren, nach der Sanierung der Ortsdurchfahrt in Angriff genommen werden. So ließ sich dann auch die SPD von der Dringlichkeit der Maßnahmen im Kirchenumfeld überzeugen. Der Rat winkte das 492 000-Euro-Projekt, das neben der Sanierung der Kirchmauer noch weitere Schritte beinhaltet, einstimmig durch. So soll auch der Treppenaufgang zur Kirche saniert werden und von der Leichenhalle kommend eine schmale Straße zur Kirche angelegt werden, damit auch Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte mit dem Auto bis zur Kirche gebracht werden können. Konter: "So ganz barrierefrei werden wir das aufgrund der Steigung nicht hinbekommen, aber immerhin besser als vorher." Dazu soll der Kirchenvorplatz neu gepflastert werden und oberhalb des Friedhofes auf dem Parkplatz an der Leichenhalle ein Wendeplatz eingerichtet werden.
Konter: "Wir hoffen auf eine Förderzusage des Landes bis Ende 2018, damit wir das Projekt 2019 umsetzen können." Auch bei der Kirche wolle man nachfragen, sagte Konter. Ob die allerdings mitzieht, ist fraglich. Denn die geplanten Baumaßnahmen liegen allein auf Gemeindeflächen. Im Eigentum der Kirche befinden sich nur das Gebäude selbst sowie die dazugehörige Grundfläche.Extra: STRAßENAUSBAU SOLL IM APRIL 2018 BEGINNEN


(mai) Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier plant, den Ausbau der Trassemer Ortsdurchfahrt laut Vorlage zur Ortsgemeinderatssitzung März/April 2018 zu beginnen. Mitte Dezember 2017 sollen demnach die Arbeiten für den Ausbau öffentlich ausgeschrieben werden. Die Submission ist für Ende Januar 2018 geplant. Ursprünglich sollten die auf zwei Jahre geschätzten Ausbauarbeiten bereits im Herbst 2017 beginnen. Doch zum einen kam die Strecke Trassem - Meurich dazwischen, dort muss laut LBM dringend der Hang stabilisiert werden. Zum andern lag noch kein Baurecht vor. Die Arbeiten an der Straße Trassem - Meurich liegen laut LBM bislang im Zeitplan und sollen im Januar abgeschlossen werden??????

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