Die mit der Natur spielen

OSBURG. Die beiden Spielplätze in Osburg tragen nicht nur dem enormen natürlichen Bewegungsdrang der Kinder Rechnung. Auch die sich im Jahreskreislauf verändernde Natur kann mit allen Sinnen erfahren werden.

 Alles, was das Herz begehrt: Jule findet die Osburger Spielplätze toll.Foto: Katja Krämer

Alles, was das Herz begehrt: Jule findet die Osburger Spielplätze toll.Foto: Katja Krämer

Plastik sucht man lange auf dem über 1000 Quadratmetern großen Naturspielplatz der Kindertagestätte St. Klemens in Osburg. Eine dem Hügel angepasste Rutsche ist aus Kunststoff. Zwei Stahlelemente halten einen wackelnden Balancierbalken. Ansonsten sind die Spielgeräte aus Holz. "Das erfordert zwar einen Mehraufwand an Wartungsarbeit, doch mit Hilfe der Gemeindearbeiter und Elterninitiativen klappt es", sagt Elisabeth Lottritz-Konz, stellvertretende Leiterin der Kita. Eine originelle Holzbrücke verbindet das großflächige Spielgelände mit einer riesigen Wiese, die zum Kicken und zum Spiel mit Fallschirmen einlädt. Auf künstliche Klettergerüste konnte die Kita verzichten, bietet die Natur durch den hügeligen Außenbereich doch alles, was das Kraxeln und somit das Training der Motorik erfordert. Auch die Hainbuchen mit ihren weit unten beginnenden Verzweigungen sind ideale Natur belassene Klettergerüste. Bäume spielen im Sommer wie im Winter hier eine große Rolle: Alte Bäume, deren Äste sich zurzeit sanft im Herbstwind wiegen und die teilweise unter Denkmalschutz stehen, spenden in der warmen Jahreszeit Schatten. Im Herbst werfen sie buntes Bastelmaterial ab. Eifrig kehren die Drei- bis Sechsjährigen derzeit mit Minirechen das Laub zusammen, um am Ende Blättermännchen auf Papier zu kleben. Mirabellen- und Zwetschgenbäume haben die Kinder "geplündert", um aus dem frisch geernteten Obst Marmelade zu kochen. "Auf unserem Spielplatz können die Kinder den Jahreskreislauf aktiv und mit allen Sinnen miterleben", sagt die Erzieherin. Gänseblümchen können die Kinder im Sommer pflücken und Kränze daraus binden. Den Herbst kennen sie nicht nur aus den Bilderbüchern, sie sehen ihn an den sich färbenden Blättern der Bäume und schmecken ihn, wenn sie die süße Marmelade schlecken. Manchmal bleiben auch die Eimerchen und Schaufeln in den Regalen stehen. Dann regen nur Äste und Steine die Fantasie an, oder die Tiere, wie die Schnecken, die den Spielplatz genauso gerne mögen wie die Kinder. Hin und wieder locken die vier Wipptiere auf dem etwa fünfzig Meter entfernten Dorfspielplatz. Dann marschiert die Kindertagestättengruppe zum ebenfalls sehr beliebten Nachbarspielplatz. Auf dem Dorfspielplatz dominieren attraktive, sichere Holzspielgeräte. Ein in das Klettergerüst integrierter Baum ist Jule Heimfarts (6) Lieblingsspielgerät. Aber auch der Brunnen, aus dem im Sommer Wasser plätschert, und die beiden Schaukeln aus Reifen stehen auf ihrer Favoritenliste weit vorne. Lucky ist begeistert von den beiden Spielplätzen. Sie bieten alles was, Kinderherzen begehren, sind sicher, sauber und beziehen die Natur mit ein. Super! Fünf Tatzen.

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