Die Nacht der Kelten

HINZERT-PÖLERT. Die irische Nacht in Hinzert, die im zehnten Jahr ihres Bestehens eher eine keltische Nacht war, ist vom Geheimtipp einiger Unentwegter zum festen Bestandteil des Hochwälder Sommerprogramms geworden. Mehr als 1000 Fans kamen, um drei Folk-Bands live zu hören.

 "An Erminig" nutzen auch Dudelsack, Drehleier und Harfe.Foto: Sandra Pollok

"An Erminig" nutzen auch Dudelsack, Drehleier und Harfe.Foto: Sandra Pollok

Die Geschichte des Folk-Festivals am Hinzerter Bürgerhaus begann mit einer Idee. "Damals überlegten wir, wie wir den Freitag der Hinzerter Kirmestage gestalten sollten", erinnert sich Mitorganisator Stefan Backes. Das Organisationsteam, welches aus Vertretern der Feuerwehr, des Heimatvereins und der Frauengemeinschaft besteht, wollte ursprünglich eine Jugenddisko veranstalten. Doch Stefan Backes hatte gerade Urlaub in Irland gemacht. "Die Atmosphäre dort war einfach faszinierend", so Backes. "Deshalb wollte ich mal ausprobieren, ob ein irischer Abend auch hier begeistern kann." Eine mutige Idee: Von einer Fangemeinde für Folk konnte im Hochwald damals keine Rede sein. Ebenfalls ungewöhnlich: "Wir waren uns einig, dass wir es ohne Eintritt versuchen wollten, damit auch weniger Interessierte und Jugendliche zum Hinzerter Bürgerhaus kommen." Das Konzept ging auf: "Es lief damals gut an, so dass wir uns entschlossen, es ein Jahr später noch einmal zu versuchen", so Backes. So ging es weiter - bis zur aktuellen zehnten Auflage. Irische Bands zu finden, welche in Hinzert auftreten wollten, sei oft gar nicht schwierig gewesen. "Oft ging ich auf Bands zu, die ich selbst schon gehört hatte", erzählt Backes. Als der Bekanntheitsgrad des Festivals stieg, musste Backes nicht mehr fragen. "Es gab auch Bands, die bei mir anriefen und fragten, ob sie bei uns auftreten dürfen", freut sich der Organisator. So auch die Gruppe "An Erminig". Gegründet bereits 1975 und benannt nach dem Wappentier der Bretagne, dem Hermelin, bestechen die drei Musiker der saarländisch-lothringischen Formation durch ein vielfältiges Klangspektrum. Mit Akkordeon, Bombarde, Drehleier, Dudelsack und Harfe begeisterten sie das Publikum. Viele Erwachsene fassten sich an den Händen und tanzten auf irische Manier im Kreis. "Midnight Court" repräsentierte an diesem Abend, dem Motto "Celtic Convention" entsprechend, die ur-irische Musik. Die Band "Why didn't they ask Evans" war schon im Vorjahr ein Riesenerfolg. Auch wenn viele Besucher kommen, machen die Veranstalter dennoch keinen nennenswerten Gewinn. "Mit dem Verkauf von Getränken und Speisen decken wir die Kosten für die Bands ab", weiß Stefan Backes. "Da bleibt kaum etwas übrig. Wichtiger ist uns, dass die Besucher gerne nach Hinzert kommen."

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