Konz. (as) "Wenn die alten Wege dir nicht mehr guttun, weiche von ihnen ab.", liest Gisela Peters. Solche "Neuen Wege" kennt die Wiltingerin nur zu gut.

Erst seit kurzem ist sie nach 30 Jahren Schuldienst als Realschullehrerin in den Ruhestand eingetreten. Bei einer Lesung aus ihrem kürzlich erschienenen Gedichtband "Lebenswellen" in der Stadtbibliothek Konz konnte Gisela Peters zeigen, dass sie für ihren neuen Lebensabschnitt einen guten Weg gefunden hat. Zwischen den Abschnitten mit ihren Prosa-Gedichten vertonte der Trierer Liedermacher Andreas Sittmann die entworfenen lyrischen Stimmungen mit eigenen Kompositionen und Interpretationen. Knapp 20 Zuhörer lauschten den Gedichten und Liedern von Gisela Peters und Andreas Sittmann.

"Meine Inspiration finde ich in der Natur", erzählt Gisela Peters. Dort sammelt sie Eindrücke und verarbeitet Erlebnisse aus dem Alltag, die dann zum Thema in ihren Gedichten werden. So stellt ihr Gedicht "Immer öfter" die wachsende Menge an täglichen Verpflichtungen in Frage.

In "Sonnenenergie" genießt das lyrische Ich die kraftspendende Wintersonne. In anderen Gedichten stehen die Themen Liebe, Zufriedenheit und Glück im Vordergrund. Liedermacher Andreas Sittmann hat in seinen Liedern besonders die Ein- und Zweisamkeit im Auge. Mit "Under der Linden" vertont er ein mittelhochdeutsches Gedicht von Walter von der Vogelweide, in dem ein Liebespaar die Ruhe und Verschwiegenheit der Natur sucht. In "Beziehungs-Los" steht eine Affäre ohne Verbindlichkeiten im Mittelpunkt.

Die Zuschauer in der Stadtbibliothek scheinen von der Kombination aus Liedern von Andre-as Sittmann und Gedichten von Gisela Peters sichtlich überzeugt. Die Verbindung von Poesie und Musik passe gut zusammen, meint Zuschauerin Patrizia Sihr. "In vielen Texten kann man sich wiederfinden", meint die Wasserliescherin. Vielleicht hat der ein oder andere Besucher der Lesung auch Mut gewonnen, neue Wege im Alltag einzuschlagen.