Die neue Mitte wird hell und freundlich in Konz-Karthaus

Konz-Karthaus · Karthaus verändert sein Gesicht: Das neue-alte Gemeindehaus erhält ein gläsernes Foyer, das Pfarrhaus wird abgerissen, und nebenan baut die Caritas. Im neuen Zentrum soll künftig das Leben toben.

Konz-Karthaus In der Evangelischen Kirche in Konz-Karthaus stehen keine Bänke mehr. Sie wurden eingelagert und durch Stühle ersetzt. Die älteren Gemeindemitglieder kamen auf diese Idee. Seitdem dient das Gotteshaus als Treffpunkt für den Seniorenclub. Dort wird miteinander geredet, gelesen oder Pizza gegessen. Das hat einen besonderen Grund, denn in Kar thaus ändert sich zurzeit einiges. "Alle freuen sich auf den Umbau des Platzes, alle denken mit und passen sich der Situation an", lobt Pfarrer Christoph Urban.
Noch steht das alte Gemeindehaus zwar, doch nach aktueller Prognose soll hier bis Ende 2018 ein neue Szenerie entstehen.
Dazu gehören nicht nur ein neues Dach und Modernisierungen beim Brand- und Wärmeschutz, sondern vor allem das gläserne Foyer: Dem Gebäude vorgelagert, kann es als Café mit angeschlossener Terrasse dienen, soll so den Bau optisch aufwerten und außerdem ein klares Signal nach außen senden: "Wir präsentieren uns als offene Gemeinde. Die Menschen können sich in ihrer individuellen Geschwindigkeit nähern, dürfen aber auch Distanz wahren", erklärt Urban.
Auch die Büroräume, die aktuell noch im Pfarrhaus untergebracht sind, werden in das Gemeindehaus umziehen. Dadurch wird der Hauptsaal zwar kleiner, doch veranstaltugnen sind dort weiterhin möglich - Bibelkreise etwa, Public Viewing oder Hochzeitsfeiern.
Das Pfarrhaus wird abgerissen, um den offenen Blick von der Kar thäuser-Straße zur künftigen modernen Glasfront zu erlauben. Der verantwortliche Architekt Hans-Jürgen Stein verspricht sich davon ein schönes, dorfplatzartiges Zentrum für den langgezogenen Stadtteil. Schmunzelnd sagt er: "Der Platz soll zwar keine Maßnahme zur Verkehrsberuhigung sein, aber vielleicht konzentrieren sich die Autofahrer dann weniger auf das Gaspedal und mehr auf die Umgebung." Das Grün an der Straße wird am Platz durch weitere Bäume fortgeführt. Die Kirche als 120 Jahre altes, altehrwürdiges Denkmal soll in exponierter Lage thronen. Urban will die Gegend mit viel Leben füllen, einen richtigen Dorfplatz stellt er sich vor und denkt zum Beispiel an Flohmärkte oder Weihnachtsbasare.
Auf der anderen Seite, dort, wo die alte Schule vor knapp acht Wochen abgerissen wurde und wo aktuell eine tiefe Baugrube den Blick ins Erdreich freigibt, wird die Caritas ein neues Gebäude errichten. Es soll die Sozialstation, den Pflegestützpunkt und elf Wohneinheiten für psychisch beeinträchtigte Menschen beherbergen. "Dabei geht es allerdings nicht um klassisches betreutes Wohnen. Das werden ganz normale Mietverhältnisse sein. Vor allem älteren Menschen sollen dort am ganz normalen Leben teilhaben und maximal stundenweise von Betreuern unterstützt werden", sagt Walther Orth, Abteilungsleiter für den Bereich Gesundheitshilfe. Es gehe vor allem um Integration. "Geplant ist, dass diese Wohneinheiten auf lange Sicht durchmischt werden und vielleicht auch mal Studenten dort leben", ergänzt Marco Martini, Abteilungsleiter für den Bereich Psychiatrie. "Das Gebäude soll sich nahtlos in den Stadtteil einfügen."
In diesen Tagen werden die Rohbauarbeiten beginnen. Auch die Caritas will bis Ende 2018 fertig sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort