Die reine Lehre wird bald zum Erlebnis

TRASSEM. Ein Walderlebniszentrum will die Gemeinde Trassem so schnell wie möglich realisieren. Mit dem ersten Schritt, dem Bau einer Lehr- und Informationshütte, soll im Frühjahr begonnen werden. Als weiterer wesentlicher Bestandteil ist ein Wald-Erlebnispfad geplant.

Mitte der 90er-Jahre sei ein solches Projekt erstmals thematisiert worden, erzählt Dietmar Schwarz, Leiter des Forstreviers Trassem, dem Trierischen Volksfreund . "Grundgedanke ist, neue Wege zu betreten bei der touristischen Anbindung des Waldes", sagt Schwarz. Davon profitiere die Gemeinde, aber auch die weitere Region. "Der Wald wird stiefmütterlich behandelt. Dabei ist er neben der Saar und dem Wein der wichtigste Schatz unserer Region." Die Gemeinde Trassem halte "ein großes Potenzial" bereit. Schwarz: "Die Gegend ist bekannt bei Menschen, die sich gerne in der Natur aufhalten und bei den Jüngeren durch die Waldjugendspiele." Bisherige Angebote wie Waldlehr- oder Trimm-Dich-Pfad seien jedoch "in die Jahre gekommen". So habe sich die Frage ergeben, ob die Gemeinde in die alten Dinge investieren oder neue Wege einschlagen solle. "Man muss einfach sehen, dass Lehrpfade in ihrer bisherigen Form nicht mehr zeitgemäß sind. Wer liest schon gerne im Wald ellenlange Texte an Tafeln?" Das geplante Walderlebniszentrum ermögliche jungen und älteren Besuchern einen neuen Zugang zum Thema. "Die Lehr- und Informationshütte ist ein Baustein. Sie ist nicht allein als Grillhütte gedacht, sondern als ein Schritt in Richtung Umweltbildung." Ein Versammlungs- sowie ein Forscherraum mit entsprechendem Instrumentarium sind vorgesehen. "Dort sollen die Kinder im Wald Entdecktes genauer erkunden."Mittel über Leader plus

Die Trassemer Waldjugendgruppe, 32 Kinder unterschiedlichen Alters, sollen sich später um diesen Raum kümmern und dort "ein Zuhause" finden. Die Finanzierung für diesen ersten, 99 530 Euro teuren, Schritt steht. 83 000 Euro fließen nach Auskunft des Ortsbürgermeisters Wolfgang Benter über das europäische Förderprogramm Leader plus. Den restlichen Anteil übernehme das Land. Den Erlebnispfad nennt Schwarz als zweiten wichtigen Baustein. "Das soll kein billiger Abklatsch eines Waldlehrpfades werden." Vielmehr sollen die Besucher den Wald künftig mit allen Sinnen erfahren, ein Erlebnis mit nach Hause nehmen. "Es soll markante Punkte geben, an denen Kinder wie Erwachsene riechen, fühlen oder etwas anderes mit den Händen tun können." 55 000 Euro seien für die Umsetzung veranschlagt. "Fördermittel haben wir jedoch noch nicht beantragt, da wir zunächst die Lehr-Hütte angehen wollen." Eine Wald-Rucksackschule sowie Wald- und Naturrallyes, bei denen Besucher auf eigene Faust, jedoch mit Instruktionen, den Forst erkunden, ergänzen das Konzept.

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