Die Sandhalde kommt weg

WELLEN. Die Probleme sind seit vielen Jahren die gleichen. In einem Bürgergespräch mit der neuen Geschäftsführung der TKDZ-Werke wurde nach Lösungen gesucht.

Ein Bergbauunternehmen mitten im Dorf schafft Belastungen, seies durch Staub, sei es durch Fahrzeug- oder Produktionslärm. SeitGenerationen müssen die Wellener damit leben. Im Gegenzug sorgtdie Traditionsfirma für Arbeitsplätze - auch wenn die Zahl derBeschäftigten zurückgegangen ist - und schafft Einkommen. Seit April vergangenen Jahres hat das Werk einen neuen Besitzer. In der Gemeinde wird derzeit an der Dorfentwicklung gearbeitet. Zusammen mit Betriebsleiter Paul Sobek stellte sich Firmenchef Winfried Meseke in einem Bürgergespräch unter der Moderation von Günter Frentzen und Rosa Vollmuth den Fragen und Forderungen der Wellener. Und die bemängelten einiges.

Vor dem Gespräch hatte eine Arbeitsgruppe schriftlich formuliert, was den Bürgern auf den Nägeln brennt. Die Firma war gefordert, Antworten zu geben. Und die waren offenbar ergiebiger, als von den Bürgern erwartet. Einer von den rund 20 Anwesenden, Reinhold Büdinger, meinte zumindest, "wir haben viele Perspektiven gehört, wenn die alle umgesetzt werden…".

Eine davon ist der Abbau der mächtigen Sandhalde, die ständig dafür sorgt, dass Sand übers Dorf weht. Ein Großteil des Materials soll beim Bau der neuen Werkstraße eingesetzt werden. Schon jetzt würde die Halde abgebaut, der Sand in Stollen eingelagert. "Wir hatten geglaubt, den Sand vermarkten zu können", sagte Sobek, doch die Erwartungen hätten sich nicht erfüllt. Auch in diesem Punkt habe die Gewerbeaufsicht Druck gemacht und "uns die gelbe Karte gezeigt". Befeuchtet werde die Halde sofort.

Fehler eingeräumt

Die Trasse für die neue Straße, die zur Entlastung der Anwohner in der Wald- und Josef-Schnuch-Straße führen werde, könnte bereits im Oktober fertig sein, hofft Meseke. Doch die Teerdecke werde bis Mai kommenden Jahres auf sich warten lassen. "Wir müssen auf unsere finanziellen Möglichkeiten achten", sagte Meseke, "die Banken spielen doch heute nicht mehr mit."

Die beiden räumten ein, den einen oder anderen Fehler begangen zu haben, beispielsweise beim Betrieb der LKW-Waschanlage. Doch zunächst sei die Produktion vorgegangen, meinte Sobek. Dafür erntete er auch Verständnis. Vorwürfe gegenüber der erst seit April 2002 tätigen Firmenleitung, die Erfahrungen habe sammeln müssen, seien fehl am Platz. "Wir sehen ja, dass etwas gemacht wird", sagte Arbeitskreis-Schriftführerin Margret Schmitt, aber die neue Werksleitung müsse verstehen, dass die Bürger von den früheren Eigentümern jahrelang vertröstet worden seien.

Eine Absage erteilt Meseke der Forderung nach finanzieller Beteiligung, wenn beispielsweise die durch Staub verschmutzen Fassaden von Privathäusern gereinigt werden. Im Werk verfolgt der neue Firmenchef unter anderem das Ziel, Schritt für Schritt die "komplette Aufbereitung" einzuhausen.

Was Ortsbürgermeister Walter Conzem zu der Frage veranlasste, ob die neue TA-Luft mit der alten Anlage zu erfüllen sei. "Bis 2007 haben wir Bestandsschutz, dann muss die neue TA-Luft eingehalten werden", antwortete Sobek. Aber alles, was in der Zwischenzeit gemacht werde, müsse die höhere Norm zur Luftreinhaltung ebenfalls erfüllen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort